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DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

2005 - ein Jahr der Rekorde
Flugverkehrsaufkommen stieg um 5,4 Prozent

Langen (ots)

Der Flugverkehr über Deutschland hat im vergangenen
Jahr um 5,4 Prozent zugenommen. Wie die DFS Deutsche Flugsicherung am
Mittwoch auf einer Pressekonferenz mitteilte, stieg das
Verkehrsaufkommen auf 2,87 Millionen Flüge gegenüber 2,71 Millionen
im Vorjahr. Damit ist Deutschland das verkehrsreichste Land in
Europa, nicht nur relativ gesehen, sondern auch in absoluten Zahlen. 
Gut ein Drittel (34 Prozent) aller Flugbewegungen waren Überflüge. In
diesem Bereich war das größte Wachstum zu verzeichnen. Auch Flüge ins
bzw. aus dem Ausland nahmen zu, lediglich bei den innerdeutschen
Flügen ist, wie in den Jahren zuvor, ein weiterer Rückgang zu
beobachten. Der Anteil sank von 19 Prozent im Jahr 1999 auf 15
Prozent im vergangenen Jahr. Das Passagieraufkommen jedoch ist im
innerdeutschen Verkehr kontinuierlich gestiegen, was darauf
zurückzuführen ist, dass die Fluggesellschaften größere Flugzeuge
einsetzen.
Äußerst erfreut zeigte sich DFS-Chef Dieter Kaden über das hohe
Niveau an Sicherheit und Pünktlichkeit. Trotz des gestiegenen
Verkehrsaufkommens, sank die Anzahl der Luftfahrzeugannäherungen auf
drei Vorfälle, von denen zwei der Kategorie A* (unmittelbare
Kollisionsgefahr) und eine der Kategorie B* (Sicherheit nicht
gewährleistet) zuzuordnen waren. Die DFS war an keinem Fall
ursächlich beteiligt. Im Vorjahr hatte die APEG** (Aircraft Proximity
Evaluation Group), eine unabhängige Expertengruppe, sechs Vorfälle
gezählt.
Aber nicht nur die Sicherheit, auch die Pünktlichkeit kann sich
sehen lassen. 97 Prozent aller von der DFS kontrollierten Flüge, so
Kaden, kamen ohne flugsicherungsbedingte Verspätung ans Ziel. Auch
hier ist Deutschland besser als der europäische Durchschnitt.
Die Flughäfen in Deutschland profitieren unterschiedlich von der
Entwicklung im Luftverkehr. Mit 495.000 Starts und Landungen ist
Frankfurt nach wie vor der Spitzenreiter unter den Flughäfen, konnte
aber nur einen Zuwachs von 1,6 Prozent verbuchen. Hier zeigt sich
deutlich die Kapazitätsgrenze des "Drei-Bahnen-Systems". München
hingegen hatte einen Zuwachs von vier Prozent zu verzeichnen, liegt
aber mit 395.000 Flugbewegungen noch deutlich hinter Frankfurt.
In der Rangliste folgt Berlin mit seinen drei Flughäfen. Insgesamt
acht Prozent legte hier der Flugverkehr zu, wobei der Flughafen
Schönefeld mit einem Plus von beachtlichen 32 Prozent erheblich dazu
beitragen konnte. Auf den weiteren Plätzen folgen Düsseldorf,
Köln-Bonn, Stuttgart und Hamburg.
Auch die 21 Regionalflughäfen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung.
Zusammen kommen sie auf 170.000 Flugbewegungen, ein Verdienst der so
genannten Low-Cost-Carrier, die mittlerweile 15 Prozent des gesamten
Verkehrsaufkommens ausmachen, allen voran Ryanair und Easyjet. Hahn,
Dortmund und Paderborn nehmen hier mit mehr als 20.000 Starts und
Landungen die ersten drei Plätze ein.
Mit Ausnahme der Flughäfen Niederrhein und Altenburg-Nobitz sind
an den Regionalflughäfen bisher die Flughäfen selbst für die
Flugsicherung verantwortlich. Ab Ende diesen Jahres muss der
Flugsicherungsanbieter zertifiziert sein, so steht es im zukünftigen
Flugsicherungsgesetz, das auf die Single European Sky-Initiative der
Europäischen Union zurückgeht. Aus diesem Grunde hat die DFS eine
Tochtergesellschaft mit dem Namen "The Tower Company" gegründet, um
auf diesem Markt wettbewerbsfähig zu sein und neben den bestehenden
Verträgen weitere Regionalflughäfen hinzuzugewinnen.
Grundsätzlich rechnet die DFS mittelfristig damit, dass sich der
Aufwärtstrend bei den Flugbewegungen mit 3,2 Prozent per Anno
fortsetzt. Die Flugsicherungsgebühren konnten im Bereich Strecke
erneut, zum dritten Mal in Folge, gesenkt werden. 11,5 Prozent
weniger zahlen die Fluggesellschaften seit dem 1. Januar 2006.
Demgegenüber mussten die An- und Abfluggebühren um 2,6 Prozent leicht
erhöht werden. Damit trägt die DFS ihren Beitrag zu einem weiteren
Wachstum des Luftverkehrs. Interne Kostenreduktion in Kombination mit
steigendem Luftverkehr hat dies möglich gemacht. "Sie sehen, wir
rüsten uns bereits für die kommende Liberalisierung des
Flugsicherungsmarktes", so der DFS-Chef in seinem Resümee.
* Die Kategorien der Luftfahrzeugannäherungen bedeuten:
Kategorie A: Akute Zusammenstoßgefahr. Eine
Luftfahrzeugannäherung, bei der die Gefahr eines Zusammenstoßes
bestand. Kategorie B: Sicherheit nicht gewährleistet. Eine
Luftfahrzeugannäherung, bei der die Sicherheit hätte gefährdet sein
können und entweder ein Pilot oder ein Fluglotse eingreifen musste.
** Stichwort APEG:
Die APEG ist eine vom Bundesminister für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung eingesetzte Expertenkommission, der Vertreter von
Luftfahrtgesellschaften, der Luftwaffe, der Allgemeinen Luftfahrt,
der Vereinigung Cockpit und der Flugsicherung angehören.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes,
privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5300 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen
Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich mehr als 8.000
Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr nahezu 2,9 Millionen.
Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Berlin, Bremen,
Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale
in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 17
internationalen Flughäfen sowie der Regionalflughäfen Niederrhein und
Altenburg-Nobitz. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center;
Tower; CNS (Communications, Navigation, Surveillance); Akademie,
Luftfahrtdatenmanagement und Consulting.

Pressekontakt:

Axel Raab, Tel.: 06103 707 4160
Anja Tomic, Tel.: 06103 707-4161

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