Ein besonderer Frühjahrsputz: Bodenreinigung im Kölner Dom
Köln / Winnenden (ots)
Frühjahrsputz: Sobald die Sonne scheint, werden landauf, landab in den Häusern und Wohnungen die Fenster geöffnet und die jährliche Grundreinigung startet. Einer umfassenden Reinigung werden aktuell auch die Böden im Kölner Dom unterzogen. Wie wirksam diese ist, sieht man auf dem fast 130 Jahre alten, 4.000 Quadratmeter großen Sandsteinboden: Wo vorher ein grauer Schleier alles überdeckte und den gesamten Innenraum dunkel wirken ließ, strahlt jetzt ein Stein mit Struktur und gibt der Kirche eine hellere Atmosphäre.
"Wir freuen uns sehr über den deutlichen Vorher-Nachher-Effekt", sagt Thorsten Möwes, Reinigungsexperte von Kärcher. Im Rahmen seines Kultursponsorings kooperiert das Familienunternehmen mit der Dombauhütte des Kölner Domes: Gemeinsam sorgen die Firma und der Dom für eine umfassende Reinigung des historische Sandstein- und Mosaikbodens in dem UNESCO-Weltkulturerbe. Kärcher stellt hierfür Technik, Know-how und Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung.
Weniger Besucher ermöglichen zügige Arbeiten
Der stellvertretende Dombaumeister Dr. Ing. Albert Distelrath freut sich über die Zusammenarbeit: "Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung. Zusammen mit Kärcher und der Steinrestaurierung der Dombauhütte haben wir ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Reinigung der Böden im Dom entwickelt, das wir auch in Zukunft weiterführen und weiterentwickeln wollen." Es ist also kein üblicher Frühjahrsputz, der gerade im Dom passiert - sondern eine genau abgestimmte und sehr schonende, restauratorische Reinigung, die zudem auch länger wirken soll als bis zum nächsten Frühjahr. Diese kann jetzt, zu einer Zeit, in der kaum Besucher im Dom unterwegs sind, überhaupt erst zügig umgesetzt werden. Die durchschnittlich 20.000 Besucher täglich vor Beginn der Corona-Pandemie hätten dieses Vorhaben deutlich schwieriger gestaltet.
Schmutz mit 80 Grad heißem Wasser gelöst
Nachdem im Dom bislang mit Wischmopp in Handarbeit gereinigt wurde, kommt jetzt erstmals Technik zum Einsatz: Auf dem Sandsteinboden im Kirchenschiff lösen die Kärcher-Experten mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger den Schmutz mit 80 °C heißem Wasser und mit gerade einmal 1-2 Bar Druck aus den Poren heraus. Das Ergebnis ist klar sichtbar: Der gereinigte Sandstein ist deutlich heller, die Strukturen des Steins sind wieder erkennbar. Das Schmutzwasser wird dabei dank Flächenreiniger sofort aufgenommen. So wird sehr gezielt gearbeitet, ohne Wasser und Dampf zu verteilen. Schließlich sollen die wertvollen Kunstwerke im Dom wie das über 1.000 Jahre alte Gerokreuz nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Auch das größte Kunstwerk im Dom wird gereinigt
Eine Aufgabe der ganz besonderen Art bedeutet die Reinigung und Konservierung des aus den 1880er- und 1890er-Jahren stammenden, 1.300 Quadratmeter großen Mosaikbodens im Kirchenchor durch Restauratoren der Dombauhütte. Eine über Jahrzehnte aufgetragene Wachs- und Pflegemittelschicht hat die strahlenden Farben des von der Fläche her größten Kunstwerks im Dom mit einer gräulichen, etwas speckigen Schicht überzogen. Diese wird nun mit einer schwingenden Einscheibenmaschine von Kärcher entfernt. Im Anschluss führen die Restauratoren Konservierungsarbeiten an dem Mosaik aus: Unter anderem werden Fugen ausgebessert und fehlende Mosaiksteinchen ersetzt. Abschließend pflegen die Restauratoren eine neu aufgetragene Wachsschicht mit einer Highspeed-Poliermaschine von Kärcher ein.
Dauerhaftes Reinigungskonzept
Besonders wichtig war den Projektpartnern, dass ein dauerhaftes Reinigungskonzept auch für die regelmäßige Reinigung, die mindestens zweimal wöchentlich stattfinden soll, erarbeitet wird. Zu diesem Zweck stellt Kärcher eine Scheuersaugmaschine für die größeren Flächen und eine kleinere Maschine für schwerer zugängliche Bereiche zur Verfügung. Die Maschinen vereinfachen das Arbeiten, machen es ergonomischer, sicherer und effizienter: Denn wer schon einmal einen Wischmopp über einen rauen Boden - wie zum Beispiel Sandstein - geschoben hat, weiß, wie anstrengend diese Arbeit sein kann. Zudem ermöglichen einmal eingestellte Parameter wie Bürstendruck und Reinigungsmittelmenge die Standardisierung von Abläufen. Der "Spritzer Reinigungsmittel" zu viel wird so vermieden. Außerdem nehmen die Maschinen das Schmutzwasser gleich wieder auf und es verbleibt nicht - wie beim Wischmopp-Einsatz - auf dem Boden. So soll der helle und einladende Boden im Kölner Dom nach Abschluss der Arbeiten den bis zu sechs Millionen Besuchern im Jahr möglichst lange erhalten bleiben.
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