Mögliche Wiederwahl von Donald Trump beunruhigt deutsche Wirtschaft
Köln (ots)
Nach dem Super-Tuesday dürfte einer erneuten Kandidatur von Donald Trump für den Präsidentschaftsposten in den USA kaum noch etwas im Wege stehen. "Die Aussicht auf eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump weckt in der deutschen Wirtschaft Besorgnis", sagt Dr. Thomas Langen, Senior Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius, und stützt sich dabei auf eine aktuelle Umfrage des internationalen Kreditversicherers. Danach glauben zwei Drittel der deutschen Unternehmen nicht, dass eine Wiederwahl Trumps positive Effekte für die deutsche Wirtschaft haben werde. Befragt wurden im März dieses Jahres rund 600 Firmen.
Eine Wiederwahl könnte nach Einschätzung der befragten Unternehmen erneut zu einem Klima der Unsicherheit führen, das Investitionsentscheidungen und langfristige Planungen deutscher Unternehmen erheblich erschwere. Schon seine frühere Amtszeit war von der Unvorhersehbarkeit in der Handelspolitik, Zöllen und einer Neigung zu isolationistischen Maßnahmen geprägt gewesen. Diese hätten die Exporte belastet und die globale Wirtschaftsordnung destabilisiert. Während 66,78 Prozent der Unternehmen der aktuellen Atradius-Umfrage zufolge keine positiven Effekte für die deutsche Wirtschaft erwarten, glauben 8,87 Prozent an positive Auswirkungen. Ein Viertel (24,35 Prozent) äußerte sich mit "Vielleicht".
Mehr als 75 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen verstärkten Protektionismus unter dem Motto "America First". Annähernd die Hälfte (47,48 Prozent) der deutschen Firmen erwartet neue Strafzölle. Aus geopolitischer Sicht rechnen die Firmen mit einer Reduzierung der Unterstützung für die Ukraine (72,87 Prozent), einem Rückzug aus der NATO (36,87 Prozent) und einer verstärkten Annäherung der USA an Russland (33,39 Prozent). Mit einem Austritt aus der World Trade Organisation (WTO) rechnet etwa jedes fünfte Unternehmen (18,26 Prozent).
Für die Umfrage von Atradius wurden rund 600 Unternehmen aus den Branchen Automotive, Bau und Baumaterial, Chemie, Dienstleistungen, Elektronik, Finanzen, IT/Software, Konsumgüter, Landwirtschaft, Lebensmittel, Maschinenbau, Metall, Papier, Textil und Transport befragt. Der Umsatz der Unternehmen betrug zwischen unter fünf Millionen und über einer Milliarde Euro und die Zahl der Beschäftigten lag zwischen unter 100 und mehr als 1.500.
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