Werder Bremen-Presseservice: Allofs zweifelt an Umsetzung der "6+5-Regelung"
Bremen (ots)
Werders Geschäftsführer Klaus Allofs hat Zweifel, ob sich die vom Fußball-Weltverband FIFA angestrebte "6+5-Regelung" durchsetzen lässt. Mit dieser Regelung, die frühestens in drei Jahren greifen soll, würde festgelegt werden, dass sechs von elf Spielern einer Vereinsmannschaft auf dem Platz für das Nationalteam des jeweiligen Herkunftslands des Klubs spielberechtigt sein müssen. Im großen WERDER.DE-Sommer-Interview kurz vor der Europameisterschaft sagte Allofs dazu: "Ich bin für die Stärkung deutscher Spieler, aber es muss Bestandteil einer eigenen Philosophie sein. Bei Werder hatten wir in den letzten Jahren auch ohne entsprechende Vorgaben einen sehr großen Anteil deutscher Spieler. Ich verfolge die von der FIFA angestrebten Regelungen mit einem gewissen Zweifel, ob sie sich durchsetzen lassen, weil sie einfach gegen bestehendes europäisches Recht verstoßen. Das wäre dann nicht der richtige Weg."
Darüber hinaus sieht der EM-Teilnehmer von 1980 und 1984 Probleme bei der praktischen Umsetzung der 6+5-Regelung. "Außerdem darf man auch an der Praxisnähe zweifeln. Man muss sich nur unser Verletzungspech im letzten Jahr anschauen. Was passiert, wenn plötzlich zu viele deutsche Spieler ausfallen? Muss man dann die Schwächung des Teams hinnehmen oder gibt es dafür wieder Sonderregelungen? Ich glaube einfach, man sollte andere Anreize zur Förderung deutscher Spieler setzen, als durch Beschränkungen irgendetwas erreichen zu wollen", sagte Allofs. Obendrein verstößt die beim FIFA-Kongress in Sydney beschlossene Regelung derzeit auch gegen geltendes europäisches Recht.
Im großen WERDER.DE-Sommer-Interview kurz vor der Europameisterschaft spricht Allofs zudem über die Transferpolitik der Grün-Weißen in diesem Sommer. Im zweiten Teil des Gesprächs, das ab Freitagmorgen bei WERDER.DE veröffentlicht wird, nimmt der 51-Jährige einen ganz persönlichen EM-Check aller Werder-Profis vor, benennt seinen Top-Kandidaten auf den Titel des EM-Torschützenkönigs und äußert sich zu den paradiesischen Bedingungen der Nationalmannschaft bei der EURO.
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