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Werder Bremen-Presseservice: Stimmen zum Spiel gegen Levski Sofia: Naldo-Tage - wieder zu Null, wieder ein Tor

Bremen (ots)

Die regulären 45 Minuten der ersten Halbzeit waren
schon abgelaufen, als Naldo sich 25 Meter vor dem Tor den Ball zum 
Freistoß zurechtlegte. Er nahm seinen langen Anlauf, drückte ab und 
jagte das Leder so tückisch durch die Mauer, dass es unerreichbar für
Levski Sofias Torhüter Petkov vom rechten Pfosten ins Tor prallte - 
1:0 für Werder. Schon vier Tage zuvor in Bochum hatte der 
Brasilianer, hier ging gerade die zweite Halbzeit zu Ende, mit einem 
Gewaltschuss Werders Auswärtstriumph die Krone aufgesetzt. "Standards
können Spiele entscheiden", sagt er und gerade für sein Tor gegen 
Sofia, obwohl verhältnismäßig früh gefallen, trifft dieser Satz zu. 
Werder hatte sich schwer getan, der Vorsprung zur Halbzeit gab dann 
aber Sicherheit, die letztlich im verdienten 2:0 mündete. Während 
Diego gegen Mönchengladbach und eben Naldo in Bochum die Ergebnisse 
abrundeten, gab gegen Sofia also eine Standardsituation dem Spiel den
entscheidenden Dreh.
Das dritte Freistoßtor im dritten Spiel nacheinander - an 
Vergleichbares konnte sich selbst Geschäftsführer Klaus Allofs nicht 
erinnern. Aber: "Es zeigt, dass wir inzwischen bei Standards sehr 
gefährlich werden können. Und das ist enorm wichtig, gerade im 
internationalen Fußball." Den Treffer, der gegen Levski einen 
wichtigen Unterschied ausmachte, widmete Naldo übrigens Dolmetscher 
Roland Martinez: "Er ist ein sehr guter Freund geworden und arbeitet 
gut für Diego und mich, darüber freue ich mich."
Die Geschichte des wichtigen 1:0 lässt Naldos Hauptverdienst fast 
in den Hintergrund rücken. Denn im Hauptberuf ist er Abwehrspieler, 
demnach mitverantwortlich für das dritte Zu-Null in Folge. Die 
aufmerksame grün-weiße Defensive ließ gegen Sofia nur drei Torschüsse
zu, nicht einer wurde Tim Wieses Kasten wirklich gefährlich.
Schon in den letzten Wochen hatten gegnerische Angreifer vor dem 
Bremer Tor nicht viel zu melden. Vor allem an den zwei "Riesen" in 
der Mitte, Naldo und Per Mertesacker, prallen regelmäßig Ball und 
Stürmer ab. Selbst wenn sie so "flink und dribbelstark" (Thomas 
Schaaf) sind wie Levskis Angreifer. Miroslav Klose schaute genau hin 
und war beeindruckt: "Wir standen heute hinten sehr stark. Per und 
Naldo harmonieren immer besser, diese Entwicklung kann man auch im 
Training ganz genau beobachten." Auch Christian Schulz ist voll des 
Lobes für seine Kollegen: "Naldo blüht nicht erst durch Per auf. Er 
steht vielleicht jetzt ein bisschen mehr im Rampenlicht, weil wir zu 
Null spielen." Doch wieder geht es um die Feinheiten: "Wer genau 
hingesehen hat, wird gemerkt haben, dass Naldo schon die gesamte 
Saison Super-Leistungen bringt." Der so Gerühmte gibt die Komplimente
zurück: "Wir stehen auch als Mannschaft sehr kompakt. Und alle 
wissen, dass sie sich auf die Abwehr verlassen können." Das Ziel ist 
klar: "Wir wollen weiterhin oft zu Null spielen".
Dass dafür die Rädchen vor allem im Abwehrzentrum exakt ineinander
greifen müssen, ist allen Beteiligten klar. Genau so wichtig wie 
Naldo ist also auch Nebenmann Per Mertesacker. Der ist seit dem 
Heimspiel gegen Barcelona im Einsatz und vermittelt den Eindruck, er 
habe nie etwas anderes getan, als Werders Gegnern den Tag zu 
vermiesen. Wieder wird Lob verteilt, Naldo weiß es schließlich am 
besten: "Per hat sehr gute Qualitäten. Er ist Nationalspieler, sehr 
gut in den Zweikämpfen und hat ein tolles Kopfballspiel. Es ist 
wichtig für mich, neben ihm zu spielen." Nicht zuletzt dank Roland 
Martinez ist auch die Verständigung zwischen den beiden kein Problem.
Naldos Deutsch verbessert sich stetig, die Fußballbegriffe sind 
sowieso kein Problem und zur Not beherrschen beide auch die 
Körpersprache. Naldos Fazit: "Es passt einfach zwischen uns." Genau 
genommen passt nichts zwischen die beiden, keine gegnerischen 
Angriffsversuche zumindest. Klaus Allofs fühlt sich in Sachen 
Mertesacker absolut bestätigt: "Wir haben uns nicht umsonst so 
intensiv um ihn bemüht. Wir waren von seinen Stärken absolut 
überzeugt. Ich glaube, dass man sagen kann, dass sich unser 
Engagement in dieser Personalie schon jetzt ausgezahlt hat."
Vier Spiele, ein Gegentor - auch die Statistik spricht für 
Mertesacker. Und vielleicht ist es kein Zufall, dass Naldo gerade 
jetzt, wo sein großer deutscher Partner ihn entlastet, das 
Freistoß-Visier immer öfter richtig einstellt: "Zwei Freistoßtore 
nacheinander geben mir Selbstvertrauen. Das kann gern auch gegen die 
Bayern so weitergehen."
von Enrico Bach und Michael Rudolph

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