Wird Sarah Connor "Sprachwahrer des Jahres"?
Erlangen (ots)
Wegen ihres Muts zur Muttersprache könnte die Sängerin Sarah Connor "Sprachwahrer des Jahres 2015" werden. Aber auch andere Personen und Einrichtungen, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben, stehen zur Wahl. Das teilte heute die DEUTSCHE SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft seit dem Jahr 2000 mit einer Liste von Vorschlägen zur Wahl der "Sprachwahrer des Jahres" auf. Die Abstimmung endet am 31. Januar 2016 (Stimmabgabe über http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html).
Connor sang in ihrem Album "Muttersprache" erstmals auf deutsch. Sie bekannte: "Ich brauchte mehr Tiefe ... Ich muß in meiner Muttersprache singen." Ihr Album belegte 2015 in Deutschland und in der Schweiz den ersten, in Österreich den dritten Platz. Den Anstoß, es mit Deutsch zu versuchen, hatte die Fernsehsendung "Sing meinen Song" von Xavier Naidoo gegeben.
Auch das Lutherjahr 2017 nützt der deutschen Sprache. Altbischof Christoph Kähler erwirkte, daß die Lutherbibel genauer und verständlicher wird und sich stärker an der Sprache Martin Luthers ausrichtet. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung in Sachsen-Anhalt entwickelte einen "Luther-Koffer", der Schüler für die deutsche Sprache begeistert.
Für ihren Einsatz gegen politisch-korrekte Sprachgebote sind der Nigerianer Andrew Onuegbu und der Berliner Student Sebastian Zidek nominiert. Onuegbu nennt sein Gasthaus in Kiel "Zum Mohrenkopf", weil er selbst schwarz ist, und meint: "Ich bin Mohr ... Der Mohr stand im Mittelalter als Auszeichnung für gute Küche!" Zidek wehrte sich erfolgreich dagegen, "gendersensible Sprache" verwenden zu müssen.
Auf der Liste stehen außerdem das neueröffnete Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach als Museum für Sprachkunst, die Augsburger Stadtverwaltung, weil sie Englisch als Verkehrssprache ablehnt, und der Journalist Gunnar Schupelius als Deutsch-Verfechter. Die Auszeichnung "Sprachwahrer des Jahres" erhielten bisher etwa die Deutsche Bahn (2013), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).
Ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten: http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/index.shtml
Abstimmungsformular: http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2015-12-23.shtml
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