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Welttag der Muttersprache: Unternehmen sollen Landessprachen achten

Erlangen (ots)

Anläßlich des morgigen Welttags der Muttersprache
ruft die DEUTSCHE SPRACHWELT die weltweit tätigen deutschen
Unternehmen auf, die Sprachen der Welt zu achten. "Deutsche
Unternehmen sollten dafür Sorge tragen, nicht in einen englischen
Sprachkolonialismus zu verfallen", erklärte der Schriftleiter der
Sprachzeitung, Thomas Paulwitz. Das beginne bereits im eigenen Land
und höre im Ausland nicht auf. Der Reichtum der Sprachen müsse
erhalten bleiben und genutzt werden. Die DEUTSCHE SPRACHWELT schlägt
vor, in großen Unternehmen ehrenamtliche Sprachbeauftragte
einzusetzen, die bei der Verwendung einer guten deutschen
Ausdrucksweise helfen.
"In den Führungsebenen großer deutscher Unternehmen fehlt nicht
nur ein Bewußtsein für die Sprachenvielfalt in der Welt, sondern auch
das Gespür für die deutsche Sprache", so Professor Hans-Manfred
Niedetzky, der Vorsitzende des Vereins für Sprachpflege, der die
DEUTSCHE SPRACHWELT herausgibt. "Deutsche Vorstände reichern ihre
Reden und Veröffentlichungen mit unverständlichen Anglizismen an und
zwingen ihre Mitarbeiter, am Arbeitsplatz Englisch zu verwenden." Zu
den Schwarzen Schafen gehören laut Niedetzky zum Beispiel die
Unternehmen Allianz, Siemens, Schott, Conti und Metro.
Der Degussa-Vorstandsvorsitzende Utz-Hellmuth Felcht spreche von
"Blue Spirit" und den "Initiativen Linking Knowledge und Solutions to
Customer". Der ehemalige Siemens-Lenker Heinrich von Pierer schreibe
im Geschäftsbericht, das Management handele nach dem Motto "Cash is
King". "Diese Worthülsen sind genauso unverständlich wie das
'Smartsourcing' von Josef Ackermann, dem Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Bank", so Niedetzky.
In Berichten zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung
(sogenannten "Corporate Citizenship Reports") streichen dieselben
Vorstände vollmundig ihre Verantwortung für die Gesellschaft heraus.
"Wenn Unternehmen sich verpflichten, gesellschaftlich verantwortlich
zu handeln, dann gehört dazu nicht nur der Scheck für kulturelle
Veranstaltungen, sondern auch der verantwortungsbewußte Umgang mit
der jeweiligen Landessprache", so Niedetzky. Der Internationale Tag
der Muttersprache biete deutschen Unternehmenslenkern eine gute
Gelegenheit, ihre Gleichgültigkeit oder Abneigung gegenüber der
deutschen Sprache abzulegen und in ein gesundes Sprachbewußtsein
umzuwandeln.
Zur Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2005-02-20.shtml

Pressekontakt:

Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
Telefax 09131/480662
http://www.deutsche-sprachwelt.de
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de

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