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Schiedsspruch der WTO nicht tatenlos hinnehmen

Bonn (ots)

Zuckerwirtschaft fordert aktiveres Eintreten für europäische
   Interessen
Die Europäische Union kann nach Auffassung der Wirtschaftlichen
Vereinigung Zucker (WVZ) den jüngsten Schiedsspruch der WTO zu den
Ausfuhren von C-Zucker und den Reexport von AKP-Zucker nicht einfach
tatenlos hinnehmen, sondern sie muss jetzt endlich damit beginnen,
ihre Position sowohl im Rahmen der WTO-Verhandlungen als auch bei den
laufenden Freihandelsvereinbarungen ganz grundsätzlich zu überprüfen.
"Es ist für uns europäische Produzenten nicht länger akzeptabel, wenn
sich Brasilien ungehemmt die Agrarmärkte dieser Welt auf dem Klageweg
zu eigen macht und die EU-Kommission tatenlos dabei zusieht",
erklärte der Vorsitzende der WVZ, Dr. Hans-Jörg Gebhard. Der
Schiedsspruch des WTO-Panels zeige erneut, dass die Europäische Union
für ihre Bereitschaft, die eigenen Märkte für Entwicklungsländer zu
öffnen und gleichzeitig bei Zucker auf eine Teilhabe am weiteren
Wachstum des Weltmarktes zu verzichten, nicht im Geringsten mit dem
Entgegenkommen von Ländern rechnen könne, die von diesem sukzessiven
Rückzug in erster Linie profitieren. Dies gelte für Australien und
Thailand und ganz besonders für Brasilien. "Die Politik des
vorauseilenden Gehorsams, die auch in den Reformplänen der Kommission
für die Zuckermarktordnung erneut zum Ausdruck kommt, hat sich nicht
bewährt und bedarf dringend einer Revision", so der WVZ-Vorsitzende.
"Unsere hohen Standards dürfen nicht in einer derartigen Dimension zu
Standortnachteilen werden. Wir sehen uns als Teil der sozialen
Marktwirtschaft und haben in den ländlichen Räumen eine wichtige
Einkommens- und Beschäftigungsfunktion, die wir auch behalten
wollen."
Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker, in der die rund 48 000
deutschen Zuckerrübenanbauer und die Zuckerfabriken
zusammengeschlossen sind, erwartet, dass die EU-Kommission im Rahmen
der laufenden WTO-Verhandlungen eine Neuberechnung der so genannten
gestützten Ausfuhren fordert und es nicht zu einem abrupten Stopp der
Exporte kommt. Auch wenn auf längere Sicht mit einem völligen
Auslaufen der gestützten Exporte zu rechnen ist, dürfe der
Panel-Spruch nicht bereits kurz- und mittelfristig zur Einstellung
jeglicher Ausfuhraktivitäten führen. Auch im Interesse der
Beschäftigten in diesem Sektor brauche die Zuckerwirtschaft eine
längere Zeitspanne, um ihre Strukturen an ein verändertes
handelspolitisches Umfeld anzupassen.

Pressekontakt:

Wirtschaftliche Vereinigung Zucker
Dr. Dieter Langendorf
Tel: 0228-2285-115
Fax: 0228-2285-102
Mail: langendorf@zuckerverbaende.de

Original content of: WVZ Wirtschaftliche Vereinigung Zucker, transmitted by news aktuell

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