Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen
Digital messen bei Diabetes - besser öfter kontrollieren
Wer seinen Blutzucker über einen Sensor überwacht, sollte seine Werte auch per Piks abgleichen
Baierbrunn (ots)
Den kleine Fingerpiks, um den Blutzucker zu messen, ersparen sich heute viele Diabetes-Patienten: Sie tragen einen Sensor unter der Haut, der mit einem Lesegerät oder dem Handy verbunden ist, und überwachen ihren Zucker digital. Doch hat das Continuous Glucose Monitoring (CGM) seine Tücken. Nutzer berichten, dass der Sensor manchmal nicht genau misst, etwa Unterzuckerungen verschleiert. Das kann schnell bedrohlich werden. "Daher sollten CGM-Nutzer in bestimmten Situationen am Finger nachmessen. Etwa wenn sie sich unterzuckert fühlen, das CGM aber kein Tief anzeigt", rät Diabetologe Dr. Dietrich Tews aus Gelnhausen, im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Manche Medikamente können Werte verfälschen
Wer an der Genauigkeit seines Systems zweifelt, sollte den Blutzucker mehrmals täglich per Piks messen und die Werte mit den gleichzeitig vom CGM angezeigten Werten vergleichen. Wichtig ist es, den Zucker nur in Phasen vergleichen, in denen der Blutzucker stabil ist, etwa vor dem Essen. Weichen die CGM-Werte mehr als 20 Prozent von den Blutzuckerwerten ab, können Patienten den Hersteller kontaktieren und Ersatz anzfordern.
Das ist nicht immer nötig - denn zuweilen liegt es auch an anderen Faktoren. Die meisten Systeme müssen vom Nutzer regelmäßig zu bestimmten Zeiten kalibriert werden, um zuverlässige Werte zu liefern. Auch manche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können die Werte verfälschen. Bei einem System führt etwa das Schmerzmittel Paracetamol zu falsch hohen Werten.
Die korrekte Lage des Sensors überprüfen
Auch die Körperstelle, an der der Sensor angebracht ist, spielt eine Rolle. Weichen die an einer Stelle gemessenen Werte stark ab, können in Absprache mit dem Arzt andere Stellen probiert werden, etwa den Bauch statt den Oberarm. Ungeeignet sind Stellen, auf denen man nachts liegt: Durch Druck auf das Gewebe liefert der Sensor zu niedrige Werte. "Wichtig ist auch, dass der Sensor korrekt unter der Haut liegt und gut fixiert ist", sagt Tews. Hält das Pflaster schlecht, fragen Sie das Diabetesteam um Rat. Tipps wie das Sensor-Pflaster gut hält erfahren Patientinnen und Patienten unter www.a-u.de/-868179
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