Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen
Chronisch krank: Wie spezielle Programme helfen
Disease-Management-Programme sorgen dafür, dass Menschen mit chronischen Krankheiten regelmäßig versorgt werden
Baierbrunn (ots)
Früher wurden sie als "Kochbuchmedizin" verschmäht, heute sind sie nicht mehr wegzudenken: Seit gut 20 Jahren gibt es Disease-Management-Programme, kurz DMP, als spezielle Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Betroffene sollen mithilfe dieser Programme Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten, Asthma, Lungenerkrankungen und Brustkrebs besser im Griff haben. "Es geht um einen selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit, darum, selbst dazu beizutragen, dass sie sich nicht verschlechtert", erklärt Allgemeinmediziner Dr. Lothar Schmittdiel aus München im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Den Umgang mit der eigenen Krankheit lernen
Weil Ärzte über ein DMP den gesamten Therapieplan im Blick haben, können sie zu viele und auch zu wenige Behandlungen vermeiden. Genauso auch Folgeschäden, Notfälle und Krankenhauseinweisungen. Um das Programm immer weiter zu verbessern, werden Untersuchungsergebnisse dokumentiert und anonymisiert an die Krankenkasse weitergegeben. Auch Ärztinnen und Ärzte müssen sich regelmäßig dafür fortbilden, und Patientinnen und Patienten erhalten Schulungen, um den Umgang mit ihrer Krankheit zu erlernen.
Demnächst neue DMP in der Regelversorgung
An einem DMP teilnehmen kann jede oder jeder gesetzlich Versicherte. Die Leistungen, die man bekommt, sind fest vorbestimmt und nicht veränderbar. Bei manchen DMP wünscht sich Schmittdiel eine Nachbesserung, weil aus seiner Sicht wichtige Untersuchungen fehlen, zum Beispiel zur Früherkennung von Diabetes-Folgeschäden. "Die Programme sorgen aber dafür, dass wir die Patienten regelmäßig sehen und keine Untersuchungen verschwitzen", sagt der Arzt der"Apotheken Umschau". Weitere DMP wie chronische Herzinsuffizienz, chronische Rückenschmerzen, Depressionen, Osteoporose, Rheumatoide Arthritis und Adipositas sollen demnächst ebenfalls in die Regelversorgung kommen.
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