Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen
Krank und unversichert? Was Betroffene tun können
Bis zu eine Million Menschen sollen in Deutschland ohne Krankenversicherung sein. Viele müssen versäumte Zahlungen nachholen
Baierbrunn (ots)
Mehr als 60 000 Menschen in Deutschland sind nicht krankenversichert - sagt die offizielle Statistik. Die Dunkelziffer liegt laut Expertenberechnungen sogar bei einer halben bis einer Million Fällen, darunter Obdachlose, Heimkehrer aus dem Ausland oder Menschen, die sich illegal in Deutschland aufhalten. Doch auch etliche Erwerbstätige wie Gewerbetreibende und Soloselbstständige sind ohne Absicherung im Krankheitsfall: Im Jahr 2019 machten sie mit 41 Prozent fast die Hälfte der nicht krankenversicherten Menschen aus. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" zeigt, welche Probleme es bei der Rückkehr in die Versicherung gibt - und wie sie zu lösen sind.
Beitragsschulden auch ohne Arztbesuche
Denn: Eigentlich müsste jede und jeder in Deutschland Mitglied einer Krankenversicherung sein - gesetzlich oder privat. Daher müssen auch diejenigen, die nicht krankenversichert sind, eigentlich Beiträge zahlen, selbst wenn sie in der Zeit ohne Krankenversicherungsschutz nie bei einem Arzt oder einer Ärztin waren. "Diese Menschen haben deshalb oft Beitragsschulden von mehreren Tausend Euro", sagt Sandra Gillert vom Fachzentrum Schuldenberatung in Bremen. Diese nicht bezahlten Beiträge können Krankenkassen und Versicherer nachträglich zurückverlangen - plus einen Säumniszuschlag von einem Prozent pro Monat auf die jeweilige Beitragsschuld.
Während bei der gesetzlichen Krankenversicherung die Beitragsschulden nach vier Jahren verjähren, ist es bei den privaten Versicherern schwieriger: Sie können nachträglich Beiträge nicht zurückverlangen, aber eine Art Strafzahlung verlangen. Betroffene sollten daher unbedingt mit dem jeweiligen Versicherer über die Höhe ihrer Nachzahlungen verhandeln.
Unterstützung für Unversicherte
Bei ihrem Weg zurück in eine Krankenversicherung können sich Betroffene von den Verbraucherzentralen beraten lassen. Haben sie Beitragsschulden, hilft eine Schuldnerberatung. Diese bieten etwa städtische Einrichtungen oder die Caritas, Diakonie oder Arbeiterwohlfahrt an. Auskunft gibt es auch bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. Sogenannte Clearingstellen, also Beratungsstellen für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, beraten ebenfalls kostenlos. Außerdem bieten Ärztinnen und Ärzte in vielen Städten Sprechstunden für Unversicherte an.
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