Insolvenz: Private Equity als Retter in der Not?
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Hamburg (ots)
Die richtigen Mitarbeiter, der Zeitpunkt der Antragstellung und die Zahlung des Insolvenzgeldes - das sind nach Ansicht von Deutschlands Insolvenzverwaltern die entscheidenden Faktoren zur Rettung insolventer Unternehmen. Hoffnung setzen diese außerdem auf Private Equity-Investoren: Sie sollen die Lücke schließen, die allzu risikoscheue Banken im Mittelstand hinterlassen haben.
Deutschlands Insolvenzverwalter wünschen sich eine stärkere Beteiligung von Private Equity-Investoren bei der Sanierung von insolventen Unternehmen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Untersuchung der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und des Zentrums für Insolvenz und Sanierung an der Universität Mannheim (ZIS). In der repräsentativen Studie wurden bundesweit insgesamt 106 führende deutsche Insolvenzverwalter, die aktuell 20.500 Unternehmensinsolvenzen bearbeiten, danach befragt, unter welchen Voraussetzungen Unternehmen in der Insolvenz gerettet werden könnten und welche Bedeutung dabei Private Equity Investoren zukommt. Ergänzt wurde diese Befragung durch eine Zusatzstichprobe von 69 Private Equity-Managern, Beratern und Sanierern.
Mittelständische Unternehmen haben eine Überlebenschance von 50 Prozent
Von den rund 30.400 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2006 entfiel die Mehrzahl auf kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz kleiner 5 Millionen Euro. Deren Chancen auf Sanierung schätzen die Insolvenzverwalter schlecht ein: 65 Prozent der befragten Insolvenzverwalter glauben, dass Unternehmen mit weniger als 0,5 Millionen Euro Umsatz nur die Liquidierung bleibt. Kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 0,5 und 5 Millionen Euro haben eine Chance von 50 Prozent zu überleben.
Gerade bei einer Insolvenz spielt die Finanzierung eine wesentliche Rolle. 78 Prozent der befragten Insolvenzverwalter nennen die "Risikoscheu der Banken, die Kredite lieber an Investoren als an kriselnde Unternehmen vergeben", als das Haupthindernis für eine Sanierung. Mehrheitlich glauben die Insolvenzverwalter auch nicht, dass die Suche nach Geldgebern in den vergangenen fünf Jahren für insolvente Firmen leichter geworden ist.
"Wir müssen leider damit rechnen, dass die gegenwärtige Krise an den Finanzmärkten zu einer weiteren Verschärfung dieser Situation führen wird. Für Unternehmen wird es darum noch wichtiger werden, unter anderem durch ein entsprechendes Forderungsmanagement einen Engpass erst gar nicht entstehen zu lassen", so Dr. Gerd-Uwe Baden, Vorstandsvorsitzender der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG.
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Sabine Enseleit
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Pressesprecherin
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Registergericht: Hamburg HRB 5160
Vorstand: Dr. Gerd-Uwe Baden, Vorsitzender;
Jochen Dümler, Dr. Hans Janus, Juliane Kutter,
Gert Schloßmacher, Dr. Robert Walter
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
Clemens Freiherr von Weichs
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