Protektionismus: Steuern auf Zitronensäure in Kasachstan oder Reisimportverbot in Gambia - Euler Hermes zählt 800 Handelsbarrieren weltweit
Hamburg (ots)
"Wer hat von meinem Tellerchen gegessen, wer hat aus meinem Gläschen getrunken?" Wie die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen mögen es auch zahlreiche Staaten nicht, wenn man von ihrem Tellerchen nascht. Sie versuchen sich mit protektionistischen Maßnahmen gegen Schneewittchens Appetit zu schützen. Über 800 neue Handelsbarrieren zählt der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes seit Anfang 2014 - Tendenz steigend. Insbesondere die aufstrebenden Schwellenländer haben etwas dagegen, wenn Naschkatzen versuchen, Leckerbissen von ihrem Teller zu stibitzen.
Russland bei Protektionismus vor Indien, TTIP wäre größte Handelsbarriere - für Afrika und Asien
"Spitzenreiter ist eindeutig Russland mit sage und schreibe 96 protektionistischen Maßnahmen", sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe. "Angesichts der zahlreichen Sanktionen ver-wundert dies kaum. Indien folgt jedoch nur knapp dahinter mit 93 Schutzmaßnahmen vor Brasilien (55) auf Platz drei, Indonesien (38), Südafrika (29), China (27), Argentinien (23), Vietnam (23), Mexiko (13) und der Türkei. Bei den Handelshemmnissen ist von der Erhebung von Zöllen bis zur Einführung unterschiedlicher Normen und Richtlinien für bestimmte Waren alles dabei. Die meisten sind so speziell, dass sie nur wenigen bekannt sind - in der Regel nur den betroffenen Unternehmen. Wer kennt schon das Importverbot für Reis in Gambia oder die Steuern, die in Kasachstan auf chinesische Zitronensäure anfallen? Wenn es umgesetzt wird, wäre übrigens das TTIP die weltweit größte Handelsbarriere - denn derzeit würde es Afrika und Asien ausschließen vom Buffet der europäisch-amerikanischen Delikatessen."
Preisduck-Soufflé, Protektionismus-Geschnetzeltes und Zahlungsausfalltörtchen hemmen Export
Die Handelsbarrieren bremsen den weltweiten Export, zusammen mit den negativen Preiseffekten durch vielerorts deflationäre Tendenzen. 2015 wachsen Exporte nominal nur leicht um +1,8% - in enger Abstimmung mit anderen Hemmnissen:
"Auf dem Menü des weltweiten Exports stehen als Vorspeise Preisduck-Deflations-Soufflé, Protektionismus-Geschnetzeltes als Hauptgang und zum Dessert Zahlungsausfalltörtchen", sagte Subran. "560 Milli-arden US-Dollar an Umsatz entgehen dem weltweiten Export 2015 durch dieses Menü aus bösen Zollüberraschungen, ansteigenden Zahlungsfristen, die sich unter die politischen Risiken und mischen. Nur in einigen wenigen Drei-Sterne-Restaurants darf sich Schneewittchen auch mal vom Nachbarteller bedienen. Ihr Schlaraffenland liegt beispielsweise in Kolumbien, Polen, den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort gibt es keine exzessiven Handelsbarrieren und die Importe wachsen dank guter volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen deutlich - es ist eben doch alles Geschmackssache, der Appetit kommt beim Essen - auch beim Export."
Die Euler Hermes Studie zu den weltweit attraktivsten Exportmärkten finden Sie auf: http://ots.de/NFJg0
Die Euler Hermes Studie zu den deutschen Exporten finden Sie auf: http://ots.de/8WBbZ
Einen Schwerpunkt auf Hamburger Exporte finden Sie auf: http://ots.de/e69Sj
Über Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor's und Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2013 wies das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 860 Milliarden.
Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter, am Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in Deutschland.
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