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Euler Hermes erwartet Abkühlung der Konjunktur

Hamburg (ots)

- Gipfel des Wachstums ist überschritten 
- Drei Faktoren beschleunigen Ende des Konjunkturzyklus 
- USA wachsen stärker, Europa kühlt sich ab, China stabilisiert 
  Asien, Naher Osten und Afrika wachsen durch Rohstoffe

Nach Jahren dynamischen Wachstums trüben sich die Aussichten für die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft ein. Die Volkswirte des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes gehen in ihrer aktualisierten Konjunkturprognose davon aus, dass der Gipfel des Wachstums überschritten ist. Zwar wird sich weltweit das Wachstum auch 2018 und 2019 fortsetzen. Die Experten weisen aber darauf hin, dass sich der Konjunkturzyklus seinem Ende neigt. Beschleunigt werde diese Entwicklung durch mehrere Faktoren:

1) der Inflationsschock, der steigende Ölpreis (von Euler Hermes bei 
durchschnittlich 72 USD im Jahr 2018 erwartet) dürfte weltweit die 
Inflation anheizen,
2) der Zinsschock, um das Risiko einer Überhitzung der US-Wirtschaft 
einzudämmen, dürfte die FED ihre Geldpolitik weiter straffen,
3) der Instabilitätsschock infolge des amerikanischen Protektionismus
und bilateraler Reaktionen.

"Die Weltwirtschaft kann diese Schocks vermutlich weitgehend abfedern", sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "2018 beschleunigt sich das globale und das Wirtschaftswachstum in Deutschland sogar noch leicht. Für 2019 erwarten wir dann aber eine moderate Abschwächung der Konjunktur. Der Gipfel des Wachstums liegt dann hinter uns."

Für 2018 erwarten die Experten von Euler Hermes ein globales Wirtschaftswachstum von + 3,3% (gegenüber + 3,2% im Jahr 2017), für 2019 dann eine Abschwächung des Wachstums auf nur noch + 3,1%. In jedem Quartal überprüft Euler Hermes sein internationales makroökonomisches Szenario und aktualisiert seine Wachstumsprognosen für die einzelnen Regionen.

Zunächst beschleunigtes Wachstum in den USA

Das Wachstum in den USA beschleunigt sich in diesem Jahr weiter. Die von der Regierung erlassenen Steuersenkungen kommen sowohl Unternehmen als auch Haushalten zugute und dürften das Wachstum im Jahr 2018 auf + 2,9 % beschleunigen (+ 2,3 % im Jahr 2017). Um eine Überhitzung der Konjunktur zu vermeiden, wird die Fed ihre Geldpolitik straffen. Noch für 2018 erwartet Euler Hermes deshalb zwei Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr und für 2019 zwei weitere.

Die Steuersenkungen steigern das öffentliche Defizit. Während es 2017 bei 3,7% des BIP lag, prognostizieren die Experten von Euler Hermes einen Anstieg auf 4% in 2018 und auf 4,5% in 2019. In den nächsten Monaten könnte deshalb in den USA der Haushaltssanierung Vorrang eingeräumt werden. Insgesamt erwartet die Studie, dass sich das Wachstum in den USA im Jahr 2019 auf + 2,4 % verlangsamen wird.

Abkühlung in Europa

Das Wachstum in Europa schwächt sich nach einer starken Entwicklung im Jahr 2017 (+ 2,6%, das höchste seit 10 Jahren) 2018 und 2019 auf + 2,1% bzw. + 1,9% ab. Der europäische Binnenhandel und die Inlandsnachfrage können die Abkühlung des Außenhandels ausgleichen. Der wieder auflebende Protektionismus belastet das Vertrauen der Unternehmen. Schließlich wird die EZB das Quantitative Easing-Programm im Dezember beenden und voraussichtlich im September 2019 eine erste Erhöhung des Einlagenzinssatzes bekannt geben. Die Experten von Euler Hermes erwarten, dass ein Anstieg des Leitzinses um +50bp die Zinsbelastung für Unternehmen im Euroraum um 60 Milliarden Euro erhöhen wird.

Andererseits profitiert Europa nach wie vor von einer Reihe positiver Effekte: 1) von einer Fiskalpolitik, die 2019 vor allem in Deutschland, Italien und in geringerem Umfang in Spanien expansiv wird; 2) vom Konsum, unterstützt durch deutliche Lohnanstiege in Verbindung mit einer begrenzten Inflation, die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2018 eine höhere Kaufkraft bedeutet; 3) von weiterhin hohen Unternehmensmargen; 4) vom Umsatzwachstum, das über dem Vorkrisenniveau liegt; und 5) von mehr als 890 Milliarden Euro an verfügbaren liquiden Mitteln.

Chinas Transformation treibt Entwicklung in Asien

Dank der kontrollierten Transformation seines Wachstumsmodells stabilisiert China die gesamte Region. Der allmähliche Rückgang des chinesischen Leistungsbilanzüberschusses (voraussichtlich 1% des BIP im Jahr 2018 gegenüber 10% im Jahr 2007) wird durch Exporte aus den Nachbarländern begünstigt. Die chinesische Wirtschaft baut schrittweise Überkapazitäten ab, ohne die Binnennachfrage zu stark zu belasten.

Naher Osten und Afrika: rohstoffgetriebenes Wachstum

Die Länder des Nahen Ostens erholen sich weiterhin, da der niedrige Ölpreis zu einer deutlichen Haushaltskonsolidierung geführt hat. Mit der Erholung des Ölpreises verbessern sich die Wachstumsaussichten beispielsweise in Saudi-Arabien (+ 1,7% im Jahr 2018).

In Afrika dürfte der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise einen stabilisierenden Einfluss auf die gesamte Region haben. Insgesamt erwartet Euler Hermes eine Beschleunigung des Wachstums in Afrika von +3,4% in 2017 auf +3,9% in 2018 und +4,3% in 2019.

"Die Abkühlung der weltweiten Konjunktur wird besonders für die stark auf den Export ausgerichteten Unternehmen in Deutschland eine Herausforderung", sagt Van het Hof. "Sie sollten die aktuell noch sehr gute Lage nutzen, um Risiken jetzt abzusichern und geeignete Strategien zur Anpassung der geschäftlichen Tätigkeit zu entwickeln."

Die aktuelle Studie und weitere Details finden Sie unter: http://ots.de/HKgoqW

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und beschäftigt rund 6.050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden. Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder Twitter@eulerhermes.

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen: Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen Einschätzungen und Annahmen der Geschäftsführung basieren, und bekannte und unbekannte Risiken sowie Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten Aussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird", "sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt", "prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren von solchen zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der ?Emerging Markets? einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen, sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.

Pressekontakt:


Euler Hermes Deutschland
Oliver Heieck
Head of Communications
Telefon: +49 (0)40 8834-1000
oliver.heieck@eulerhermes.com



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