Allianz Trade: Großinsolvenzen steigen um mehr als ein Drittel, durchschnittliche Schäden nahezu verdoppelt
Hamburg (ots)
- Insolvenzen in Deutschland dürften 2024 um 21 % steigen auf rund 21.500 Fälle
- Anstieg flacht sich erst 2025 ab: weitere Zunahme von 2 % erwartet
- Großinsolvenzen sind 2024 auf dem Vormarsch: +37 % im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
- Immer größere Schäden: Durchschnittlicher Umsatz der insolventen Großunternehmen 85 % über dem Vorjahreszeitraum
Insolvenzen in Deutschland steigen deutlich an und dieser Trend dürfte sich im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, da die Wirtschaft weiterhin mit der Rezession kämpft. Der weltweit größte Kreditversicherer Allianz Trade geht für die Bundesrepublik von einer Zunahme der Pleiten im Jahr 2024 um 21 % auf rund 21.500 Fälle aus nach bereits +22 % im Jahr 2023. Ende 2024 dürften die Fallzahlen etwa 15 % über dem Niveau von 2019 und damit vor der Pandemie liegen. Erst 2025 dürfte sich der Anstieg mit einem moderaten Zuwachs der Fallzahlen um weitere rund 2 % auf dann 22.000 Fälle etwas abflachen.
Doch nicht nur die Pleitefälle nehmen zu, sondern auch die Großinsolvenzen[1]. Im ersten Halbjahr 2024 gab es bereits 40 große Insolvenzen. Das ist nicht nur der höchste Wert zum Halbjahr seit 2015, sondern auch über ein Drittel (+37 %) mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Aktuell gilt häufig: Wenn es kracht, dann richtig", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Große Insolvenzen haben oft einen Dominoeffekt auf viele Unternehmen in der gesamten Lieferkette. Nicht selten werden sie dabei mitgerissen und geraten selbst in den Abwärtssog, der im schlimmsten Fall ebenfalls in der Zahlungsunfähigkeit endet."
Durchschnittlicher Umsatz der insolventen Großunternehmen und damit Schäden: +85 %
Der kumulierte Umsatz der großen Pleiten belief sich in den ersten sechs Monaten 2024 auf 11,6 Milliarden Euro und lag damit bereits zum Halbjahr über dem Gesamtschaden für das Jahr 2023. Der durchschnittliche Umsatz der insolventen Großunternehmen - und damit auch die Schäden für die betroffenen Lieferanten - lag bei 290 Millionen Euro, das ist ein Plus von 85 % (1. Halbjahr 2023: 156 Mio. EUR).
Insolvenzgründe vielfältig: von fälligen Corona-Darlehen bis Abhängigkeit von Großkunden
"Insbesondere im Baugewerbe (9) und im Einzelhandel (9, davon 8 im Mode-Einzelhandel) gab es viele große Insolvenzen. Aber auch bei Dienstleistungen (7) sowie Möbel und Haushaltswaren (6)", sagt Bogaerts. "Die Gründe für diese Häufung sind teilweise sehr unterschiedlich. Einige Unternehmen konnten die fälligen Rückzahlungen von Corona-Darlehen nicht stemmen oder hatten Schwierigkeiten an neue Kredite zu kommen aufgrund der restriktiveren Vergabe und den wesentlich höheren Anforderungen der Finanzierungspartner. Wieder andere waren von einem einzelnen Großkunden abhängig, der weggebrochen ist."
Große Herausforderungen im Mode-Einzelhandel: Strukturwandel trifft Kaufzurückhaltung
Geschäftsmodelle und Kundenbedürfnisse ändern sich teilweise schnell und stellen Unternehmen vor Probleme. Viele Probleme in einigen Branchen sind allerdings nicht neu, darunter beispielsweise der Strukturwandel im Einzelhandel.
"Im Mode-Einzelhandel hängen einige Unternehmen seit Jahren am seidenen Faden", sagt Bogaerts. "Die verbrauchernahen Branchen spüren die aktuelle Kaufzurückhaltung allerdings besonders. Hinzu kommen die weiterhin hohen Container-Frachtraten, die angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts vielen Unternehmen Sorgen bereiten."
Auch Kliniken kämpfen weiterhin mit großen Herausforderungen. Zu den sieben großen Insolvenzen im Dienstleistungssektor gehören auch drei Kliniken sowie zwei Tourismus-Unternehmen und zwei Unternehmen aus dem Bereich Software- und IT-Dienstleistungen.
[1] Großinsolvenzen = Insolvenzen von Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. EUR
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einschließlich der "Emerging Markets" einschließlich
Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die
Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse
einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen
der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
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