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Pleitewelle ebbt nicht ab

Hamburg (ots)

Trotz leichter Konjunkturaufhellung bleibt die Zahl der
   Firmeninsolvenzen in Deutschland hoch. Neuer Rekord in 2006.
Nach einem minimalen Rückgang 2004 wird die Zahl der
Firmeninsolvenzen in diesem und im nächsten Jahr wieder steigen. In
ihrer jüngsten Insolvenzprognose prognostiziert die Euler Hermes
Kreditversicherungs-AG, Deutschlands führender Kreditversicherer,
einen Anstieg um ein Prozent auf 39.600 Insolvenzen in 2005. Nach der
Beruhigung im 1. Quartal 2005 zeichnet sich damit eine wieder
verstärkte Dynamik im Jahresverlauf ab. Im nächsten Jahr könnte sogar
die Rekordmarke von rund 40.000 Pleiten erreicht werden. Die Summe
der gerichtlich angemeldeten Forderungen steigt nach einem Rückgang
in 2004 um 12 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro auf rund 28,0
Milliarden Euro in diesem und im nächsten Jahr.
Langfristiger Trend ungebrochen
Damit ist trotz des moderaten Wirtschaftswachstums der
langfristige Trend ungebrochen. Seit dem Ende des wirtschaftlichen
Einheitsbooms, von 1993 bis 2004 haben sich die jährlichen
Insolvenzzahlen mehr als verdoppelt. Nach jeder Rezession war ein
schubartiger Anstieg zu verzeichnen, die Insolvenzquote, also das
Verhältnis zwischen insolventen Firmen und bestehenden Unternehmen
hat sich von 0,2 Prozent 1970 auf 1,3 Prozent in 2004 mehr als
versechsfacht. Der Anstieg des Anteils älterer Firmen bei den
Insolvenzen von 20 Prozent 1994 auf heute 30 Prozent belegt die
zunehmende Gefährdung auch markterfahrener Firmen.
Gründe nicht nur im konjunkturellen Umfeld
Die Gründe für die unbefriedigende Entwicklung sind komplex. Sie
liegen nach Ansicht der Experten von Euler Hermes einerseits im
gesamtwirtschaftlichen Umfeld mit einer schwachen Konjunktur bei
andauernder Strukturkrise in Deutschland. Dazu kommen Risikofaktoren
auf Unternehmensebene, die Betriebe zunehmend gefährden. „Gerade in
einem derart schwierigen konjunkturellen Umfeld, wie wir es seit
Jahren in Deutschland haben, ist es wichtig, dass die Unternehmen
sich noch mehr um die eigene Liquidität kümmern. Nur so können sie
verhindern, selbst Opfer der Pleitewelle zu werden", so Dr. Gerd-Uwe
Baden, Vorstandsvorsitzender der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG.
So geht der Anstieg der Lieferantenkredite und häufig die
Abhängigkeit vieler Firmen von nur wenigen Abnehmern einher mit einer
sich verschlechternden Zahlungsmoral. Dazu kommt bei vielen Firmen
ein mangelhaftes Debitoren- und Forderungsmanagement, was sich bei
den härteren Bedingungen am Markt zusätzlich negativ auswirkt.
Gepaart mit der zunehmenden Aufzehrung der finanziellen Reserven
kommt es dann zu Folgeinsolvenzen.
Branchen: Abflachung im Verarbeitenden Gewerbe, Zunahme im Handel
und bei den Dienstleistungen
Der Trend bei den Branchen erscheint 2005 ungebrochen. So
profitiert das Verarbeitende Gewerbe weiterhin von der günstigen
Exportkonjunktur mit einem Rückgang um 5 Prozent auf 3.800
Insolvenzverfahren. Im Bausektor stagnieren die Pleiten in diesem
Jahr bei 8.600, während im Handelsbereich ein leichter Anstieg um ein
Prozent auf 7.900 zu erwarten ist. Der Sektor Dienstleistungen
verzeichnet voraussichtlich ein merkliches Plus von 3 Prozent auf
knapp 18.600 Firmeninsolvenzen, nach einem Zuwachs von 3,5 Prozent
2004.
Kleingewerbe besonders gefährdet
Wie schon im Vorjahr belastet auch 2005 das Kleingewerbe die
Statistik mit einem Zuwachs um 6 Prozent auf 17.300 Insolvenzen,
während bei Personen- und Kapitalgesellschaften eine Abnahme um 3
Prozent auf 22.300 prognostiziert wird.
Weitere Informationen und Graphiken im Internet unter
www.eulerhermes.de unter der Rubrik Presse.
Die Euler Hermes Gruppe ist Weltmarktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und eine der führenden Gesellschaften im
Bereich Kautionsversicherung. Mit 5.400 Mitarbeitern in 40 Ländern
bietet Euler Hermes eine umfassende Palette an Dienstleistungen für
das Forderungsmanagement an und wies 2004 einen Umsatz von 1.9 Mrd.
Euro aus.
Euler Hermes, Tochtergesellschaft der AGF und Mitglied der Allianz
Gruppe, ist am Premier Marché von Euronext Paris notiert. Die Gruppe
und ihre wichtigsten Tochtergesellschaften im Bereich
Kreditversicherung erhielten von Standard & Poor's das Rating AA-.
Kontakt für weitere Informationen:
Sabine Enseleit
Pressesprecherin
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Friedensallee 254
D-22763 Hamburg
Tel. +49 (0) 40/88 34-10 33
Fax  +49 (0) 40/88 34-10 15
E-Mail:  Sabine.Enseleit@eulerhermes.com
www.eulerhermes.com
Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend angegebenen
Vorbehalten.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: 
So weit wir hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere
Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten
und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen.
Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

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