Leben vor Pharmaprofit! Patente können tödlich sein
Tübingen (ots)
Zur bundesweiten Nacht der Solidarität am 7. Juni 2008 ruft das Aktionsbündnis gegen AIDS die drei Pharmafirmen Abbott, Bristol Myers-Squibb und Gilead dazu auf, ihre Patentanträge auf wichtige Aids-Medikamente in Indien zurückziehen. Nur so kann erreicht werden, dass alle Menschen nachhaltigen Zugang zu den lebensnotwendigen Aids-Medikamenten erhalten. Die neue Kampagne Leben vor Pharmaprofit! - Patente können tödlich sein ist vor einigen Tagen erfolgreich gestartet.
In 45 Städten von Rendsburg bis München und von Mönchengladbach bis Dresden findet am 7. Juni 2008 zum fünften Mal die bundesweite Nacht der Solidarität statt. Mehr als 100 AIDS-Hilfen, Kirchengemeinden, Vereine und Arbeitskreise wollen gemeinsam mit dem Aktionsbündnis gegen AIDS auf das weltweite Ausmaß der HIV-Epidemie aufmerksam machen. Die BesucherInnen erwartet ein abwechslungsreiches Programm: in Rendsburg illustriert der Film Memory Books anschaulich das Schicksal von Aids-Waisen, auf dem Marienplatz in München gibt es einen Infostand und ein vielfältiges Programm mit Clowns und Samba-Musik, in Mönchengladbach können die Besucher ihr Wissen zum Thema HIV und AIDS testen und in Dresden wird für die Unterstützung der neuen Kampagne geworben.
Die bundesweite Nacht der Solidarität erinnert an die weltweit 33 Millionen Menschen, die mit HIV und Aids leben. Die meisten von ihnen leben in Schwellen- und Entwicklungsländern. Es gibt Medikamente, die eine HIV-Infektion zwar nicht heilen, ihr Fortschreiten und die vollständige Zerstörung des Immunsystems jedoch aufhalten können.
Doch nur jeder dritte Patient/ jede dritte Patientin in armen Ländern erhält diese lebensnotwendigen Aids-Medikamente. Denn für viele Länder sind die Aids-Medikamente zu teuer. Ein Grund dafür sind die Patente. Die drei Pharmafirmen Abbott, Bristol Myers-Squibb und Gilead haben in Indien Patentanträge für mehrere dieser lebensnotwendigen Aids-Medikamente gestellt. Indische Pharmaunternehmen stellen preiswerte Kopien von Aids-Medikamenten her, sogenannte Generika, und exportieren diese in viele arme Länder. Damit könnte bald Schluss sein: Falls die Patentanträge der drei großen Pharmafirmen genehmigt würden, hätten nur sie das Recht diese Präparate herzustellen - für die kommenden 20 Jahre. Diese Monopolstellung bedeutet auch ein Preisdiktat. Die Konsequenz: für die meisten armen Länder sind die Medikamente unbezahlbar. Deshalb fordert das Aktionsbündnis gegen AIDS, dass die großen Pharmafirmen ihre Patentanträge in Indien sofort zurückziehen und somit die Medikamente für die Generikaproduktion freigeben.
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