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Faktenkontor: Benzinpreise drohen zu steigen

Hamburg (ots)

Die Benzinpreise in Deutschland drohen in den
kommenden Monaten weiter zu steigen. Der Grund: Die schlechte 
Versorgungslage auf dem Ölmarkt. Kurzfristige Entspannung für den 
Benzinpreis hatten sich Branchenbeobachter eigentlich von 
umfangreichen Öllieferungen aus Nigeria erhofft. Das wichtige 
Forcados-Ölfeld sollte nach Angaben nigerianischer Behörden Ende 
April wieder in Betrieb gehen, nachdem es aufgrund gewaltsamer 
Ausschreitungen ein Jahr lang geschlossen war. Der Betreiber Shell 
rechnet dagegen erst Ende nächsten Monats mit einem Neustart. 
Forcados liefert etwa 380.000 Barrel pro Tag.
Axel Adrian Röstel, Rohstoffexperte bei der Berenbank, erklärte, 
Nigerias Öl spiele für die Benzinproduktion eine wichtige Rolle. Denn
der bislang noch größte afrikanische Produzent liefere vor allem 
süßes, leichtes Rohöl (Bonny Light), welches zu hohen Anteilen zu 
Benzin verarbeitet werden kann. Eskaliert die Gewalt nach der 
Präsidentschaftswahl am Wochenende - und das sei durchaus 
wahrscheinlich - dürften die Pläne für den Re-Start von Forcados erst
einmal wieder ad acta gelegt werden und das Öl für die 
Benzinproduktion fehlen.
Zeitgleich mit der möglichen Versorgungsschwäche steht der Beginn 
der Autosaison vor der Tür. Die sprunghaft ansteigende Nachfrage 
dürfte Öl- und Benzinpreise weiter nach oben treiben.
Der Rohstoffexperte Röstel hält die Situation am Benzinmarkt für 
beunruhigend. Durch mehrere Raffinerie- und Pipelineausfälle seien 
die Benzin-Lagerbestände in den USA innerhalb eines Monats von einem 
adäquaten Niveau auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken.
Gleichzeitig aber liege die Benzinnachfrage 45 Tage vor dem 
offiziellen Start der US-Driving Season auf Fünf-Jahreshoch. Die 
Konjunkturverlangsamung in den USA führe bislang also keineswegs zu 
einem sparsameren Fahrverhalten der Amerikaner. In dieser Marktenge 
hätten selbst kleinere ungeplante Raffinerieausfälle einen deutlichen
Einfluss auf den Benzinpreis.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Telefon: +49 40 227 03 7787
Fax: +49 40 227 03 7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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