Hamburger Sparkasse schweigt zu umstrittenen Dispo-Zinsen
Größte deutsche Sparkasse ist damit Letzter im Pressestellentest
Remagen (ots)
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) belegt den letzten Platz im Pressestellentest des prmagazins. Ausgerechnet die größte deutsche Sparkasse versagt beim umstrittenen Thema Dispo-Zinsen auf ganzer Linie. Keine Antworten, nicht einmal eine Rückmeldung zu den Fragen nach Höhe und Kalkulation der Überziehungsgebühren, bedeuten in drei von fünf Kategorien null Punkte für Haspa-Kommunikationschefin Stefanie von Carlsburg. Damit schneiden die Hanseaten noch schlechter ab als die kleinere Sparkasse Pforzheim Calw. Beide Institute kassieren im Pressestellentest die zweitschlechteste Bewertung: "reformbedürftig".
Wie man es besser macht, zeigt die Testsiegerin Michaela Roth, Pressesprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Aus dem Stegreif beantwortet sie beim ersten Kontakt telefonisch alle Fragen, liefert Hintergründe und Zusatzmaterial. Diese Leistung verdient nicht nur das Prädikat "erstklassig". Roth fährt zudem die volle Punktzahl ein - das ist höchst selten im Pressestellentest.
Auch die Sparkassen München und Düsseldorf präsentieren sich "erstklassig". Mit "sehr gut" wurden die Kreissparkasse Köln sowie die Nassauische und die Frankfurter Sparkasse bewertet.
In ihren Antworten betonten die Institute vor allem ihr Hauptargument: Dispo-Kredite stellten eine kurzfristige Überbrückungsmöglichkeit für finanzielle Engpässe bei den Kunden dar. Von einer Dauernutzung sei jedoch abzuraten. "Bei einem längerfristigen Kreditbedarf empfehlen wir unseren Kunden Kreditprodukte mit deutlich besseren Konditionen", so Jörg Wehner, Pressesprecher der Stadtsparkasse KölnBonn.
Den von Verbraucherschützern erhobenen Vorwurf mangelnder Transparenz bei Dispo-Zinsen wiesen die Unternehmen zurück. Durch Kopplung an einen Referenzzins seien die Gebühren nachvollziehbar und überprüfbar, sagte Christoph Hellmann, Sprecher der Kreissparkasse Köln. Ähnlich äußerten sich viele seiner Kollegen. Indes: Ganz genau wollten sich manche Banken nicht in die Karten schauen lassen. So verweigerte die Sparkasse Hannover aus Wettbewerbsgründen die Offenlegung der genauen Kalkulation.
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