Siemens: Rund 70 Arbeitsplätze in der Kommunikation sollen wegfallen
Remagen (ots)
Im Rahmen eines größeren Stellenabbaus in der Siemens-Verwaltung stehen auch rund 70 der etwa 600 Kommunikationsjobs in Deutschland zur Disposition. "Ein Großteil davon regelt sich durch natürliche Fluktuation. Das heißt also, dass uns bei Weitem nicht so viele Mitarbeiter verlassen müssen", sagte Kommunikationschef Stephan Heimbach. "So konnte bereits rund ein Viertel der Anpassungen dadurch erreicht werden, dass Mitarbeiter innerhalb der Abteilung auf Positionen, die neu zu besetzen waren, oder zu anderen Unternehmen gewechselt sind."
Hintergrund des geplanten Stellenabbaus - vorbehaltlich der nun anstehenden Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Management - ist der von CEO Joe Kaeser im vergangenen Jahr vollzogene Konzernumbau. Bis zum Oktober 2014 war Siemens in vier Sektoren und 16 Divisionen unterteilt. Sieben dieser Divisionen und alle vier Sektoren, von denen drei in Erlangen saßen, schaffte Kaeser ab. Durch schlankere Zentralen will er bis 2016 eine Milliarde Euro sparen. Als Folge sind rund 3.300 Arbeitsplätze in Deutschland und insgesamt 7.800 weltweit redundant.
Jede der gestrichenen Einheiten hatte eigene Verwaltungsfunktionen, eine eigene interne Kommunikation, Messe-, Eventmanagement und Pressesprecher. Insbesondere die Sektoren galten bei Siemens als eigene Fürstentürmer. "Wir werden durch die Straffungen nicht an Fahrt verlieren", sagte Heimbach. "Im Gegenteil: Früher waren zahlreiche interne Abstimmungen zwischen den Kommunikatoren der Divisionen, Sektoren und der Zentrale nötig, die viel Zeit und Kraft gekostet haben." Diese Komplexität sei nun aufgelöst.
Trotzdem wartet viel Arbeit auf Heimbach und seine PR-Verantwortlichen Dennis Hofmann und Oliver Santen. Stärkere Kürzungen dürften aus der Zusammenführung der gesamten Mitarbeiterkommunikation und Pressearbeit in eine integrierte Abteilung resultieren, die in der neuen Konzernstruktur auf rund 130 Mitarbeiter gewachsen ist. Erlangen wird neben München besonders betroffen sein. Gute Karten auf einen Verbleib haben dann wohl vor allem die Beschäftigten, die bereit und fähig sind, den digitalen Wandel der Kommunikation mitzugehen und zunehmend kanalübergreifend zu arbeiten.
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