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Süß ist Geschmackssache

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München/Innsbruck (ots)

Nachwuchs-Forscher erhält IDE Förderpreis für Erforschung von
   süßen Geschmackswahrnehmungen
Der IDE Förderpreis 2007 des Institut Danone, Ernährung für 
Gesundheit e.V. (IDE), geht an Marcel Winnig. Im Rahmen der 6. 
Drei-Länder-Tagung "Ernährung 2007" in Innsbruck überreichte 
Professor Wolfram von der Technischen Universität München, 
gleichzeitig Vorsitzender des IDE, den mit 5.000 Euro dotierten Preis
an den jungen Spitzenforscher. Der Molekularbiologe und Doktorand am 
Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke erhielt 
die Auszeichnung für seine Publikationen* über die "Molekularen 
Mechanismen der menschlichen Süßgeschmack-Wahrnehmung". Das Institut 
verlieh damit zum dritten Mal den IDE Förderpreis an 
Nachwuchswissenschaftler für herausragende Leistungen auf den 
Gebieten der Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin.
Marcel Winnig erforschte rund vier Jahre auf molekularer Ebene 
"was süß ist". "Mich hat interessiert, wie und warum nehmen wir 
Süßgeschmack wahr und welche molekularen Mechanismen laufen dabei auf
unserer Zunge ab", erklärt Winnig seine Forschungsaufgabe. "Wenn wir 
die molekularen Mechanismen verstehen, können wir neue Süßstoffe und 
Süßgeschmacksverstärker entwickeln." Von neuen Süßstoffen, 
kalorienfrei und von reinem Süßgeschmack, können alle profitieren. Am
meisten Nutzen hätten Diabetiker oder Übergewichtige. Sie sind 
medizinisch auf Süßstoffe angewiesen, die kaum Kalorien haben und 
damit den Blutzuckerspiegel nicht erhöhen. Süßstoffe wie Saccharin 
sind eine weit verbreitete Alternative für Zucker in Getränken und 
Lebensmitteln. Aber Saccharin schmeckt nicht rein süß, sondern in 
steigender Konzentration sogar bitter. Um die Beliebtheit von 
Süßstoffen zu erhöhen, sollten neuartige Süßstoffe zusätzlich gut 
schmecken. Diese ideal-typischen Eigenschaften wünschen sich 
zunehmend auch Menschen, die medizinisch darauf nicht angewiesen 
sind, aber im Rahmen eines gesunden Lebensstils Zucker reduzieren 
wollen.
Süße Tatsachen über Nager und Menschen
Für den Süßgeschmack gibt es nur ein Molekül, einen Rezeptor auf 
der menschlichen Zunge. Für den Bittergeschmack dagegen z. B. rund 
25. Wie und warum kann dieser eine Rezeptor so viele 
unterschiedliche, Süßgeschmacks-Moleküle wahrnehmen? Marcel Winnig 
hat die Antwort gefunden, indem er Süßgeschmacksrezeptoren des 
Menschen und der Ratte funktionell analysiert hat. "Der menschliche 
Rezeptor für Süßes hat mindestens vier Bindungsstellen. Wir haben mit
den Süßrezeptor des Menschen und dem der Ratte, sowie mit Hilfe einer
Chimäre, also eines mutierten Rezeptors, der jeweils zur Hälfte von 
der Ratte und vom Menschen stammt, unzählige Funktionsanalysen 
durchgeführt." Hintergrund ist hier die Tatsache, dass Nager 
bestimmte Stoffe, die wir als süß identifizieren, nicht als süß 
wahrnehmen. Der Rezeptor der Ratte wird bei diesen Süßstoffen nicht 
aktiviert. Dieses Phänomen war für die Erforschung entscheidend, um 
die molekularen Mechanismen der Süßgeschmacksrezeption zu verstehen 
und die Wechselwirkungen mit Geschmacksstoffen zu analysieren.
Neue Süßstoffe braucht der Mensch
Die Ergebnisse stellen eine Basis zur Entwicklung neuer Süßstoffe 
dar. "Wenn der Forschungsansatz systematisch fortgeführt wird, könnte
man in Kooperation mit Industriepartnern gezielt kalorienfreie und 
rein süß schmeckende Süßstoffe und Geschmackspotenzierer für 
Lebensmittel und Getränke entwickeln und dadurch Zucker nahezu 
ersetzen", so Marcel Winnig zum Potenzial seiner 
Forschungsergebnisse.
Der Preisträger Marcel Winnig
Marcel Winnig, 27 Jahre, arbeitet seit rund vier Jahren als 
Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe "Molekulare Genetik" von Prof. 
Dr. Wolfgang Meyerhof am Deutschen Institut für Ernährungsforschung 
Potsdam-Rehbrücke. Er steht kurz vor der Verteidigung seiner 
Dissertation zum Thema "molekularen Mechanismen der menschlichen 
Süßgeschmack-Wahrnehmung". Daraus stammen auch die Publikationen, für
die er jetzt den IDE Förderpreis erhalten hat. Winnig studierte 
Ökotrophologie an der Hochschule Anhalt in Bernburg.
Der IDE Förderpreis
Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. vergab in diesem
Jahr zum dritten Mal den Förderpreis und will damit exzellente 
Forscher in ihrer wissenschaftlichen Arbeit unterstützen. Bewerben 
können sich junge Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz und 
Österreich mit Forschungsarbeiten aus der 
Ernährungswissenschaft/-epidemiologie und Ernährungsmedizin, aus der 
Lebensmittelchemie und verwandten Gebieten, sofern sie dafür bislang 
keine Auszeichnungen erhalten haben. Die Auswahl der Projekte trifft 
eine Jury aus renommierten Wissenschaftlern verschiedener 
Fachrichtungen - gewählt durch den wissenschaftlichen Beirat des IDE.
Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.
Das im November 1992 durch die Danone GmbH gegründete Institut 
Danone Ernährung für Gesundheit e.V. ist eine unabhängige 
Einrichtung, die ausgewählte Forschungsprojekte der 
Wissenschaftsfelder Ernährung und Gesundheit fördert und für 
verschiedene Zielgruppen zeitgemäße Materialien für die 
Ernährungsaufklärung erstellt. Eingebunden in ein internationales 
Netzwerk, bietet das Institut Wissenschaftlern, Ärzten, Pädagogen und
anderen Interessierten eine Plattform für den Austausch sowie Zugang 
zu aktuellen ernährungswissenschaftlichen, -psychologischen und 
-medizinischen Erkenntnissen. Weitere Informationen unter 
www.institut-danone.de.
Weitere Informationen über:
Martin Klingler
Fleishman-Hillard Germany GmbH
Tel.: 069.405702.241

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