Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern
Neues Geld für alte Wege: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Mecklenburg-Vorpommern begrüßen geplante Finanzspritze für Erhalt der Radfernwege
Neues Geld für alte Wege: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Mecklenburg-Vorpommern begrüßen geplante Finanzspritze für Erhalt der Radfernwege
Verbände fordern zielgerichteten Mitteleinsatz
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Radverkehrsanalyse am 23. September 2019 in Rostock, mit der im Auftrag des Landestourismusverbandes der touristische Radverkehr im Nordosten untersucht werden soll, haben der Landestourismusverband (TMV) sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Mecklenburg-Vorpommern (ADFC) einen zielgerichteten Einsatz der im Haushaltsentwurf geplanten Landesmittel in Höhe von vier Millionen Euro für den Erhalt und die Reparatur der Radfernwege gefordert. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen für den Doppelhaushalt 2020/2021 war bekannt geworden, dass die Landesregierung erstmals Mittel für die Instandhaltung beziehungsweise den Ausbau der neun Fernwege in Mecklenburg-Vorpommern vorsieht.
Beide Verbände sprechen sich aufgrund der begrenzten Höhe der Mittel für einen schwerpunktmäßigen Einsatz dieser für zunächst zwei Radfernwege aus: für den Ostseeküsten-Radweg sowie den Radfernweg Berlin-Kopenhagen. Zugleich sollte nach Auffassung beider Verbände und nach Abstimmung mit den Landkreisen ein Teil des Geldes für die einheitliche Beschilderung und die Erstellung eines Katasters für alle neun Radfernwege genutzt werden. Weiterhin sprachen sich ADFC und TMV für eine jährliche Fördersumme von vier Millionen Euro aus. Bislang ist geplant, diese Summe auf die beiden Haushaltsjahre zu beziehen.
Horst Krumpen, ADFC-Landesvorsitzender, sagte: "Wir begrüßen es, dass Mittel für die Instandhaltung der Wege eingeplant sind. Der Entwurf des Landes lässt einen Silberstreif am Horizont erkennen. Das ist ein erster und wichtiger Schritt. Allerdings empfehlen wir eine Priorisierung der Wege und ein daraus abgeleitetes Ausgabensystem, das eher sinnhaft ist als dass es sich an Fragen der Verteilungsgerechtigkeit orientiert."
Tobias Woitendorf, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, betonte: "Natürlich reichen vier Millionen Euro bei Weitem nicht aus, um alle neun Radfernwege zu unterhalten und an die steigenden Anforderungen der Gäste anzupassen. Es ist deshalb wichtig, dass die Mittel zielgerichtet eingesetzt werden, um beim Thema Radreisen wieder Anschluss zu finden, denn andere Regionen radeln uns bereits davon." Woitendorf verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass jeder zweite Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Fahrrad unterwegs sei und einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung leiste. "Die Investition in den Erhalt der Radwege ist deshalb auch eine in die Zukunft des Tourismusstandortes Mecklenburg-Vorpommern." Der Mittelbedarf sei um ein Vielfaches höher als das im Haushalt angesetzte Budget.
Vor zweieinhalb Jahren hatten Tourismusverband und ADFC den Zustand auf vier wichtigen Radfernwegen in Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Ergebnis: Ein Fünftel der Strecken ist in einem schlechten, für Nutzer nicht akzeptablen Zustand. Durch Befahrungen und Zustandserfassungen detailliert geprüft worden waren der Ostseeküsten-Radweg, der Radweg Berlin-Kopenhagen, der Mecklenburger Seen-Radweg sowie der Oder-Neiße-Radweg.
Hintergrund Radverkehrsanalyse:
Um die Entwicklung des radtouristischen Angebots im Land voranzutreiben, beauftragte der Landestourismusverband im Frühjahr 2019 eine Untersuchung des touristischen Radverkehrs. Die Arbeit soll unter anderem Aussagen zu Radlern auf Rund- und Fernwegen, deren Herkunft sowie Informations- und Konsumverhalten liefern. Ziel ist es, daraus Handlungsempfehlungen für notwendige Infrastrukturmaßnahmen sowie für das touristische Marketing abzuleiten. Derzeit gibt es besonders bei der Radinfrastruktur Verbesserungspotenzial im Nordosten. Das wurde auch bei der auf der ITB Berlin veröffentlichten "ADFC-Travelbike-Radanalyse 2019" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs deutlich. Demnach kann sich Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr unter den Top 10 der beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands behaupten. Auch der Ostseeküsten-Radweg verlor an Terrain und rangiert nun auf Platz neun im Ranking der beliebtesten Fernradwege Deutschlands.
Weitere Informationen: www.adfc-mv.de
Mit freundlichen Grüßen Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern Tobias Woitendorf presse@auf-nach-mv.de