Citizen Science Projekt: Mitmachen bei der Igel-Challenge!
Münster/Westfalen (ots)
Pro Igel e.V. und der BUND Naturschutz in Bayern starten eine groß angelegte Igel-Meldeaktion. Jeder darf mitmachen. Ziel ist, möglichst viele Daten über Igel zu sammeln und damit zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen.
Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative rufen der Verein Pro Igel mit dem BUND Naturschutz in Bayern als Partner dazu auf, ab 01. Oktober 2024 Igel in Deutschland online oder per App zu melden. "Igel sind zunehmend gefährdet! Ihre Erfassung und Überwachung zur Erforschung des Wildtiers ist also gerade aktuell besonders wichtig" erklärt Pro Igels Projektleiterin Ulli Seewald unisono mit Martina Gehret vom BUND in Bayern. "Wir haben deshalb beschlossen, gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Daraus sollen nachfolgend konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden" erklären die Initiatoren. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich nur erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden.
Die Teilnahme ist einfach und die Technik dazu liefert Observation.org - die größte Naturmeldeplattform Europas. Sie ermöglicht die Erfassung der Igel über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der App ObsIdentify - eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung, die mit allen Mobilgeräten genutzt werden kann. Die gesammelten Daten werden alle noch einmal von Expert*innen geprüft, um eine gute Datenqualität zu garantieren.
Als besonderes Highlight ist die App Igel-Challenge auch ein spielerischer Wettbewerb: Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert und meldet, gewinnt tolle Preise. Unter den zehn besten Teilnehmer*innen mit den häufigsten Beobachtungen verlosen die Initiatoren Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten sowie Bausätze von Igelhäusern. "Die Igel-Challenge soll als spielerischer Wettbewerb das Engagement von Tierfreunden für den Igelschutz fördern" erklärt Seewald. "Wichtig ist, dass nur zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igel an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse". Mehr Informationen zu den Regeln findet man hier: www.pro-igel.de/igel-challenge
Wer neben dem Sammeln von Daten für Igel gleich etwas Gutes tun möchte, kann sofort im eigenen Garten beginnen, ihn naturnah igelfreundlich gestalten und mögliche Gefahrenquellen entschärfen: "Schauen Sie unter Büsche und Hecken, bevor Sie mit Motorsensen mähen! Lassen Sie Mähroboter - wenn überhaupt - nur tagsüber arbeiten. Deren Sensoren erkennen nur ausgewachsene wohlgenährte Igel, Jungtiere können leicht überfahren, schwer verletzt und getötet werden!"
Auch Autofahrer*innen sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. "Die zunehmende Versiegelung und Zerschneidung der Landschaft, und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße", so Gehret. Pro Igel und BUND Naturschutz raten deshalb dazu, Igeldurchschlüpfe anzulegen, etwa ein 10x10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden.
Generell brauchen Igel naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebt und nahrungsreich sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tagschlaf verbringen die nachtaktiven Insektenfresser in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein, auch offen zugängliche Komposthaufen werden oft gern genutzt.
Mehr Informationen zum igelfreundlichen Garten gibt es hier:
https://www.pro-igel.de/igelfreundlicher-garten/ und unter
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten
Pressekontakt:
Frau Ulli Seewald
Geschäftsführerin und Projektleiterin Igel-Challenge
Telefon: 0251 324783 (nicht ständig besetzt)
E-Mail: u.seewald@pro-igel.de
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