Paritätischer Wohlfahrtsverband
Nach Maatwerk-Insolvenz: Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Reform der Ausschreibungsregelungen für PSA
Berlin (ots)
Nach der Insolvenz von Maatwerk, dem größten Betreiber von Personal-Service-Agenturen (PSA), fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband grundlegende Änderungen bei der Vergabepraxis der Agenturen für Arbeit. "Eine an Billigpreisen orientierte Vergabepraxis ist gescheitert. Das Vergabeverfahren muss nun dringend geändert werden, damit Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit von PSA-Trägern künftig entscheidend für die Vergabe sind", forderte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Gerade gemeinnützige Träger seien in der Vergangenheit im Prinzip nicht berücksichtigt worden, obwohl sie schon wegen ihrer regionalen Verankerung über gute Vermittlungsmöglichkeiten verfügten, sagte Schneider. Die bisherige Vergabepraxis habe gezeigt: "Wer die Vermittlung in Personal-Service-Agenturen nicht durch die besten, sondern durch die billigsten Träger organisieren lässt, zahlt am Ende drauf." Künftig müsse die Einbeziehung gemeinnütziger Träger bei den Ausschreibungen der Arbeitsverwaltung mit Hilfe entsprechender rechtlicher Regelungen gewährleistet werden.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert den Gesetzgeber zudem auf, verbindliche Qualitätsstandards zu formulieren, die bei Ausschreibungen berücksichtigt werden sollen. Die Erfahrungen der Bewerber, ihre regionale Verankerung und ihre fachliche Kompetenz müssten dabei besondere Berücksichtigung finden. Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßte, dass zahlreiche Fachpolitiker den Handlungsbedarf bereits benannt und entsprechende Initiativen angekündigt hätten. Notwendig sei nun eine schnelle Änderung des Vergaberechts: "Arbeitslose und Träger brauchen Sicherheit. Die Kompetenz zur Vermittlung von Menschen in Arbeit muss künftig Vorrang vor allen anderen Ausschreibungskriterien bekommen."
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