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Berliner Morgenpost: "Morgenpost Online": Integrationsbeauftragte lädt Berliner Schulleiter nach Brandbrief ins Kanzleramt ein

Berlin (ots)

Berlin - Der Brandbrief der 68 Schulleiter zeigt
erste Reaktionen. Wie "Morgenpost Online", das Internetportal der 
"Berliner Morgenpost", berichtet, lädt die Integrationsbeauftragte 
der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer, die Schulleiter 
ins Kanzleramt ein. "Die Schilderungen der Schulleiter sind 
alarmierende Hinweise und erinnern mich sehr an die Rütli-Schule. 
Jetzt gilt es zunächst darum, zu klären, ob die von den 
Kultusministern im Nationalen Integrationsplan zugesagten 
Fördermaßnahmen für Schulen mit hohem Migrantenanteil überhaupt die 
Schulen erreichen. Bei dem Gespräch mit den Schulleitern möchte ich 
mich aus erster Hand über die aktuelle Situation an den Schulen 
informieren", so Böhmer gegenüber "Morgenpost Online". Zugleich 
dankte die Staatsministerin den Schulleitern für ihre Bereitschaft, 
die vorhandenen Probleme offen anzusprechen.
In einem Brandbrief hatten alle Schulleiter der 68 Grund-, Real- und 
Hauptschulen sowie Gymnasien von Berlin-Mitte vor dem 
"bildungspolitischen Aus" in dem Bezirk gewarnt. Darin erklären die 
Schulleiter, ihren Bildungsauftrag "nicht mehr guten Gewissens" 
erfüllen zu können. Ausdrücklich weisen die Schulleiter auf die 
problematische Sozialstruktur von Mitte mit einer hohen 
Kriminalitätsrate, vielen sozial benachteiligten Familien und Kindern
aus Zuwandererfamilien hin. An einigen Schulen hätten etwa 90 Prozent
der Schüler einen Migrationshintergrund.
"Bildung ist der Schlüssel für Integration", betonte 
Staatsministerin Maria Böhmer. "Deshalb müssen wir hier unsere 
Anstrengungen noch weiter intensivieren". Besonders wichtig sei es, 
Jugendlichen aus Zuwandererfamilien eine Perspektive in Deutschland 
zu geben. "Erfolgreiche Integration verläuft vor allem über die 
Beherrschung der Sprache, über Bildung und den Arbeitsmarkt. Deshalb 
sind dies auch die Schwerpunkte des Nationalen Integrationsplans", 
erklärte die Staatsministerin. "Ziel ist es, dass 2012 alle Kinder 
bei der Einschulung Deutsch beherrschen und die Leistungen der 
ausländischen Schüler denen der deutschen entsprechen. Im Nationalen 
Integrationsplan haben sich außerdem die Länder verpflichtet, die 
Zahl der Schulabbrecher zu halbieren."
Die Bundesintegrationsbeauftragte verwies auf den nationalen 
Integrationsplan, in dem die Kultusminister der Länder zur Erreichung
dieser Ziele zugesagt hätten, Schulen mit einem hohen Anteil an 
Migrantenanteil besonders zu fördern, damit diese ihren 
Bildungsauftrag erfüllen können. Wörtlich heißt es im Nationalen 
Integrationsplan: "Es besteht Einigkeit, dass für diese Schulen auch 
spezifische Mittel bereitgestellt werden, sei es durch Senkung der 
Frequenzen, Erhöhung des Lehrpersonals oder Unterstützung der 
Lehrkräfte durch Schulsozialarbeit. Diese Schulen benötigen besonders
qualifiziertes Personal." Staatsministerin Böhmer: "Ich fordere 
Berlin und die anderen Länder auf, diese Zusagen einzuhalten und die 
Anstrengungen zu verstärken."
Wichtig sei auch eine qualifizierte Fortbildung der Lehrkräfte im 
Umgang mit Migrantenkindern. Zudem müsse es mehr Lehrerinnen und 
Lehrer geben, die selbst aus Zuwandererfamilien kommen. "Ein 
besonderer Schwerpunkt liegt außerdem auf der Elternarbeit. Stärker 
als bisher müssen Eltern in die Lage versetzt werden, ihren 
Erziehungsauftrag zu erfüllen."

Pressekontakt:

Berliner Morgenpost
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

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