All Stories
Follow
Subscribe to BERLINER MORGENPOST

BERLINER MORGENPOST

BERLINER MORGENPOST: Kommentar von Christine Richter zum Start der jüdischen Makkabi-Wettkämpfe: Mehr als ein Sportevent

Berlin (ots)

Der höchste Repräsentant der Bundesrepublik kommt persönlich: Am heutigen Dienstagabend wird Bundespräsident Joachim Gauck die Makkabi-Spiele in Berlin, in der Waldbühne, offiziell eröffnen. Nicht ohne Grund nimmt sich Gauck mitten im Sommer für diese Veranstaltung Zeit: Die Makkabi-Spiele sind die größte jüdische Sportveranstaltung Europas - und sie finden zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin statt. Und dies in dem Jahr, in dem wir auch 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen feiern. Was für ein Symbol. Für Berlin ist die Austragung dieser Spiele mit jüdischen Sportlern ein Grund zur Freude. Zumal zu den vorangegangenen Makkabi-Spielen noch nie so viele Sportler angereist sind wie in diesem Jahr. Weil Berlin ein Ort ist, an dem man gerne sein mag. Weil Berlin es geschafft hat, sich seiner Geschichte zu stellen, weil die Stadt die schreckliche Vergangenheit mit Holocaust und Krieg nicht vergessen, verleugnet oder aus dem Stadtbild verdrängt hat. Wer durch Berlin geht, stößt überall auf historische Orte, an denen man sich mit der Naziherrschaft oder mit dem Holocaust auseinandersetzt - von der Wannseevilla über das Holocaust-Mahnmal bis zum Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Auch deshalb können Juden aus aller Welt wieder nach Berlin reisen, deshalb kommen so viele junge Menschen aus Israel gerne in die deutsche Hauptstadt, deshalb können die jüdischen Sportler ihre Wettkämpfe an dem Ort austragen, der von den Nationalsozialisten schon 1936 missbraucht wurde. Im Olympiastadion geht es in den kommenden Tagen um Erfolge und Medaillen - sicherlich nicht um Weltrekorde, aber wer selbst Sport treibt und sich für Wettkämpfe meldet, weiß, wie wichtig Leistung ist, dass der Sport mehr ist als ein Zeitvertreib. Die jüdischen Sportler, die leider immer noch unter besonderem Polizeischutz stehen, werden sich aneinander messen - und hoffentlich von vielen Berlinern und Touristen im Olympiastadion angefeuert werden. Sie sind willkommen in der Stadt - nicht nur in diesem Jahr.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

Original content of: BERLINER MORGENPOST, transmitted by news aktuell

More stories: BERLINER MORGENPOST
More stories: BERLINER MORGENPOST
  • 26.07.2015 – 21:30

    BERLINER MORGENPOST: Ein Zukunftssenator für Berlin / Ein Kommentar von Jens Anker

    Berlin (ots) - Acht Minuten - das ist die durchschnittliche Zeit, die ein Polizeiwagen vom Notruf bis zum Eintreffen am Einsatzort benötigt. Die Polizei konnte die Zeitspanne in den vergangenen Jahren trotz anhaltenden Personalabbaus und stark angestiegener Notrufzahlen leicht verkürzen. Das ist eine erstaunliche Leistung, für die die Polizei Lob und Dank verdient. ...

  • 24.07.2015 – 17:50

    BERLINER MORGENPOST: Ein klares Votum - Ein Leitartikel von Christine Richter

    Berlin (ots) - Das Ergebnis ist sehr viel klarer ausgefallen, als es viele CDU-Politiker in Berlin erwartet haben: 52 Prozent der CDU-Mitglieder in der deutschen Hauptstadt sprechen sich gegen die Homo-Ehe aus, nur 42 Prozent dafür. Mancher wird jetzt entschuldigend sagen, es habe sich ja auch nur rund ein Drittel der Berliner CDU-Mitglieder an der Befragung ...

  • 23.07.2015 – 20:47

    BERLINER MORGENPOST: Wenn die Brücken verfallen - Ein Leitartikel von Thomas Fülling

    Berlin (ots) - Viele Brückenbauwerke in der Stadt, darunter sehr viele wichtige im Bereich der Stadtautobahn und den wichtigen Magistralen, sind in einem schlechten Zustand. Das macht nicht zuletzt die aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) unter Berliner Unternehmern und Spediteuren deutlich. Sie beklagen, dass es immer schwieriger wird, wichtige ...