BERLINER MORGENPOST: Der weite Weg zum Wlan - Kommentar von Jens Anker
Berlin (ots)
Es ist ja nicht so, dass Berlin keinen Kummer gewöhnt wäre. Allzu oft verzögern sich Vorhaben an Kompetenzstreitigkeiten innerhalb der Verwaltung oder zwischen Senat und Bezirken, die für Außenstehende schwer nachzuvollziehen sind. Das Zuständigkeitsgerangel raubt allen Beteiligten Zeit und Energie.
Hebt der Denkmalschutz erstmal seinen Finger, dann ist die Vollbremsung schon eingeleitet. So war es in den letzten sage und schreibe sieben Jahren mit dem Senatsbeschluss, das kostenlose Internetsurfen in der Berliner Innenstadt etablieren zu wollen. Viele Städte und Regionen haben das bereits umgesetzt.
In Berlin verlief es leider wieder einmal anders. Zunächst stritten die Wirtschafts- und die Verkehrsbehörde über die Zuständigkeit, dann nahm sich der Verbraucherschutzsenator des Vorhabens an - um es kurz darauf entnervt an die Senatskanzlei abzugeben. Und immer mit dabei: Die Zweifel des Denkmalschutzes.
Wenn also in der kommenden Woche endlich der Vertrag zum Aufbau eines Wlan-Netzes unterschrieben wird, dann ist zunächst einmal nur eine der letzten Hürden genommen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt: Skepsis ist weiter angebracht.
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