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BERLINER MORGENPOST: Theaterdonner im Gericht - Kommentar von Isabell Jürgens

Berlin (ots)

Nun ist eingetroffen, was Theaterfreunde seit mehr als zehn Jahren befürchtet haben. Die traditionsreichen Kudamm-Bühnen müssen das Kudamm-Karree räumen. Ob eine Berufung, wie sie Theaterdirektor Martin Woelffer angekündigt hat, Erfolg haben wird, ist fraglich. Schuld an der verfahrenen Situation sind aber nicht die Investoren. Schuld ist das kurzsichtige Handeln des Senats - und des Theaterchefs.

Es war der damalige Senat, der den Gebäudekomplex vor 26 Jahren verscherbelte und sich später auch noch die Nutzungsbindung für die Theater abkaufen ließ. Erst dadurch wurde die Möglichkeit eröffnet, die Bühnen vor die Tür zu setzen. Zudem versagte der Senat den Theatern die finanzielle Unterstützung, die vergleichbaren Privatbühnen gewährt wird.

Einen Teil der Schuld trägt der Theaterdirektor auch selbst. Denn obwohl die Einnahmen nicht auskömmlich sind, beharrt Woelffer auf dem weiteren Betrieb zu ebener Erde und diffamiert den im Sanierungsplan des Investors vorgesehenen Ersatzstandort als lichtloses Kellertheater. Nüchtern betrachtet bietet der Entwurf des Architekturbüros Kleihues langfristig die Chance, einen wirtschaftlich funktionierenden Theaterbetrieb am Kurfürstendamm zu erhalten.

Die Rettung kann nur gelingen, wenn ein Kompromiss gefunden wird, der die Interessen des Investors und die Leistungsfähigkeit des Betreibers berücksichtigt. Falls es dazu nicht schon zu spät ist.

Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/208447897

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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