BERLINER MORGENPOST: Die Euphorie ist verflogen
Kommentar von Jens Anker zu Rot-Rot-Grün in Berlin
Berlin (ots)
Zur Halbzeit der Koalitionsverhandlungen lässt sich konstatieren, dass die Euphorie für einen politischen Neustart vorerst verflogen ist. In diesem neuen Dreierbündnis Rot-Rot-Grün geht es viel um Psychologie und das Austarieren eines Gleichgewichts, damit das Gebilde nicht beim ersten Gegenwind in sich zusammenstürzt. Gefahren dafür lauern hinter jeder Ecke. Berlin verzeichnet zwar seit Jahren steigende Steuereinnahmen und einen Bevölkerungszuwachs. Aber mit der Schuldenbremse und der Reform des Länderfinanzausgleichs fallen auch mögliche Geldquellen künftig aus. So groß die Verführung auch ist, sich den Koalitionsfrieden mit der Umsetzung jeweiliger Lieblingsprojekte zu erkaufen, so riskant wäre es gleichzeitig, die bürgernahen Probleme aus dem Auge zu verlieren.
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