BERLINER MORGENPOST: Weniger ist manchmal mehr - Kommentar von Thomas Fülling zur U-Bahn-Krise
Berlin (ots)
Auf mehreren Linien werden U-Bahn-Nutzer in Berlin künftig länger auf den nächsten Zug warten müssen. Für die Fahrgäste ist das, keine Frage, weniger Leistung für das gleiche Geld.
Richtig ist aber auch: Schon seit Monaten können sich die Fahrgäste auf den Fahrplan nicht verlassen. Immer häufiger fallen gerade auf den wichtigen, quer durch die Stadt führenden Linien Fahrten aus oder der nächste Zug kommt erst in zehn oder gar 15 Minuten.
Bei allem berechtigten Ärger: Die Takt-Ausdünnung bei der U-Bahn ist ein erster Schritt zu mehr Verlässlichkeit. Denn Ausfälle und Verspätungen sind bei der Berliner U-Bahn eben kein unglücklicher Einzelfall, sondern ein Dauerärgernis.
Die Gründe dafür sind bekannt. Der BVG fehlen Fahrer, Werkstattleute und vor allem Fahrzeuge. Ergebnis eines jahrelangen Sparkurses des Senats, wie er auch beim Unterhalt von Straßen, Brücken und Schulen praktiziert wurde. Die dabei gesparten Euros müssen jetzt doppelt und dreifach ausgegeben werden, um die Probleme wieder in den Griff zu bekommen.
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