BERLINER MORGENPOST: Sorgen um das Schloss - Kommentar von Joachim Fahrun zu den erneuten Problemen mit der Eröffnung des Humboldt Forums
Berlin (ots)
Die Sorge ist überaus berechtigt. Angesichts eines Debakels wie am BER und Problemen an vielen anderen in öffentlicher und privater Regie entstandenen Bauvorhaben müssen die Alarmglocken schrillen, wenn von offizieller Seite von Bauverzögerungen und Mehrkosten die Rede ist.
Ein falscher Fußbodenbelag, zu wenige Bauarbeiter, ein paar falsche Materiallieferungen. Auf einer dicht getakteten Baustelle bringen gerade in der Endphase, wenn die Zeitpuffer aufgebraucht sind, auch vergleichsweise kleine Probleme die Zeitpläne durcheinander. Noch aber halten die Verantwortlichen an dem Ziel fest, das Humboldt Forum in Etappen ab dem Spätherbst 2019 zu eröffnen.
Wenn die Berliner Ausstellung im ersten Stock nicht mit als Erstes öffnet, ist das sicher zu verkraften. Die nun erfolgten Alarmrufe dienen ohnehin eher dazu, die Schuld an einer womöglich gescheiterten Eröffnung 2019 dem Bauherren zuzuweisen, der eben die Flächen nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt habe.
So bleibt es ärgerlich, dass das Schloss nicht wie angepeilt zum 250. Geburtstag des Naturforschers Alexander von Humboldt im September 2019 seine Türen öffnen kann. Aber so wie es bisher aussieht, ist das eher ein Schönheitsfehler. Anders als etwa bei einem neuen Flughafen, bei dem jeder Tag Verzögerung viel Geld kostet, verursacht hier ein späterer Start nicht unbedingt höhere Kosten. Kulturbauten sind im Betrieb teurer als in geschlossenem Zustand.
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