BERLINER MORGENPOST: Appelle allein reichen nicht - Kommentar von Thomas Fülling
Berlin (ots)
Kaum ein Verkehrsmittel bewegt die Berliner derzeit so sehr wie die batteriebetriebenen Tretroller, neudeutsch auch als E-Scooter bekannt. Allerdings ganz anders als von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wohl bei deren Legalisierung im Juni gedacht.
Statt erfreut die vermeintlich bahnbrechende Idee für mehr umweltfreundliche Mobilität kräftig zu nutzen, erregen sich die Berliner bisher vor allem über die zunehmende Vermüllung der Stadt durch vielfach kreuz und quer auf Gehwegen und Plätzen abgestellte Gefährte.
Der besonders arg gebeutelte Bezirk Mitte versucht jetzt, mit administrativen Mitteln der Rollerflut Einhalt zu gebieten. In einer Art Notwehr hat Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) Gebiete festgelegt, die fürs Abstellen der Scooter tabu sind.
Mitte wird das Problem aber nicht im Alleingang lösen können. Notwendig sind klare Regeln, die in der gesamten Stadt gelten. Erfahrungen anderer Länder zeigen zudem, dass nur mit drakonischen Maßnahmen das Stadtbild gerettet werden kann. So drohen in Frankreich Strafen von bis zu 1500 Euro, wenn jemand gegen die Regeln verstößt. Appelle an die Vernunft allein reichen eben leider nicht.
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