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BERLINER MORGENPOST: Risiko hoch, Nutzen fraglich
Kommentar von Thomas Schubert zu Begegnungszonen

Berlin (ots)

Kurzform: Grüne und Linke in Pankow sagen sich, schon bevor ihr Antrag zur Prüfung einer neuen Begegnungszone am Bahnhof Pankow abgestimmt wird, von der problematischen Pioniertat in Kreuzberg los. Einen "Unfug" wie die grünen Punkte auf der Bergmannstraße, die Autofahrer zum bedächtigen Tempo animieren sollten, werde es in Pankow nicht geben, versprechen die Antragsteller. Das zeigt schon, welch riskanten Weg die Verkehrspolitiker der beiden stärksten Fraktionen in diesem Bezirk da beschreiten. Die meisten Pendler am Bahnhof Pankow werden es wohl begrüßen, wenn sie eine Passage erhalten, um geradewegs über die Fahrbahn zu laufen, statt einen Umweg zur entfernten Ampel zu gehen. Aber ein weiteres gescheitertes Experiment, das kann sich Berlin nicht leisten.

Der vollständige Kommentar: Es ging nie um etwas anderes als um den Schutz der Fußgänger. Wer sollte etwas dagegen sagen? Nur: Diese gute Absicht, sie ging bei den beiden bisherigen Berliner Begegnungszonen, vor allem bei der auf der Bergmannstraße in Kreuzberg, unter in skurrilen Spielereien. Wer dort die Parade von Parklets, Findlingen und grünen Punkten beim Experiment zur Verkehrsberuhigung mit ansah, wähnte sich in einem absurden Theaterstück. Und dass die Testphase für die Verkehrsberuhigung in Kreuzberg etwa 1,7 Millionen Euro verschlang, ist eine schwere Hypothek für alle, die noch eine Begegnungszone ausprobieren möchten. Das sind neuerdings Bezirkspolitiker der Grünen und Linken in Pankow. Schon bevor ihr Antrag zur Prüfung einer neuen Begegnungszone am Bahnhof Pankow abgestimmt wird, sagen sie sich von der problematischen Pioniertat in Kreuzberg los. Einen "Unfug" wie die grünen Punkte auf der Bergmannstraße, die Autofahrer zum bedächtigen Tempo animieren sollten, werde es in Pankow nicht geben, versprechen die Antragsteller. Das zeigt schon, welch riskanten Weg die Verkehrspolitiker der beiden stärksten Fraktionen in diesem Bezirk da beschreiten. Sie wollen den Verkehr so ordnen, dass sich Busse und Fußgänger an einem stark befahrenen Verkehrsknoten auf der Straße verletzungsfrei "begegnen" können - und die Pankower damit zufriedener sind als bei einer traditionellen Querung: mit Zebrastreifen und Ampel. Dass die traditionelle Lösung schlecht funktioniert, lässt sich jeden Tag besichtigen. Die meisten Pendler am Bahnhof Pankow werden es wohl begrüßen, wenn sie eine Passage erhalten, um geradewegs über die Fahrbahn zu laufen, statt einen Umweg zur entfernten Ampel zu gehen. Aber ein weiteres gescheitertes Experiment, das kann sich Berlin nicht leisten.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
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