Ein Alleingang ist keine Lösung - Kommentar von Julian Würzer
Berlin (ots)
Nun ist auch Verkehrspolitik in Berlin in gewisser Weise ein Mannschaftssport, bei dem es viele Mitspieler gibt. Als bestes Beispiel dient der Verkehrsversuch in der Friedrichstraße. Im Prinzip verfolgen viele Parteien ein gemeinsames Ziel: Der Friedrichstraße soll neues Leben eingehaucht werden.
Doch Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther setzt lieber auf einen Alleingang - wieder einmal. Günther will die Sperrung der Friedrichstraße um neun Monate verlängern. Sie begründet das Vorhaben mit der Corona-Pandemie und behauptet, die bisherigen Daten seien nicht so aussagekräftig.
Schon im Sommer kritisierten Geschäftsinhaber ein unausgereiftes Projekt und Hinterzimmerpolitik. Treffen und Auswertungen für die Friedrichstraße fanden in kleinen Kreisen und oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Von Transparenz hielt man bislang wenig. So auch dieses Mal wieder. Anrainer und Interessensgemeinschaften zeigen sich überrascht, gar enttäuscht von der Aussage Günthers.
Händler und Gastronomen sprechen nicht grundsätzlich von einer schlechten Idee. Aber die Anfahrt für gut zahlende Kunden sei schwerer. Die Verkehrssenatorin sollte deshalb lieber abspielen und diese Interessen berücksichtigen.
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