Geduld ist die beste Werbung - Kommentar von Jens Anker
Berlin (ots)
In dieser Woche dümpelten die Zahlen weiter vor sich hin. Gerade einmal 10.000 Corona-Impfungen verabreichten die Ärzte pro Tag in den Impfzentren und Praxen. Nach dem fulminanten Sommer mit langen Schlangen vor den Zentren und Wartelisten in den Praxen ist das Impftempo deutlich gesunken. Das ist schlecht.
So dauert es voraussichtlich noch vier Monate, bevor eine Quote von 85 Prozent erreicht ist. Die ist laut Robert Koch-Institut notwendig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen und nicht Gefahr zu laufen, das Gesundheitssystem zu überfordern.
Aber die Impfwilligkeit ist geschwunden, manche Menschen wollen sich nicht vor Corona schützen, andere schaffen es irgendwie nicht, sich einen Termin zu besorgen, oder einfach eines der vielen unbürokratischen Angebote wahrzunehmen. Sobald die Temperaturen sinken und sich das öffentliche Leben wieder in geschlossenen Räumen abspielt, werden die Zahlen den Prognosen der Experten nach deutlich steigen - und es wird vor allem die Ungeimpften mit schweren Verläufen treffen.
Es liegt im Interesse aller, dass möglichst viele davon sich doch noch überwinden. Im schlimmsten Fall drohen neue Einschränkungen. Statt auf die Impfmuffel zu schimpfen, sind nun weiter Geduld und Beharrlichkeit gefragt. Die vom Bund und den Ländern ausgerufene Impfwoche ist der richtige Weg. Ein breites Bündnis in der Gesellschaft wird sich beteiligen. Die Handwerkskammer macht genauso mit wie der Landessportbund, die Industrie- und Handelskammer ist sicher auch dabei, wie auch professionelle Sportvereine.
Sie alle versuchen, in ihrem Umfeld für den Corona-Schutz zu werben und machen direkt vor Ort ein Angebot. Die direkte Ansprache im gewohnten sozialen Umfeld könnte einen neuen Durchbruch schaffen. Es wäre wünschenswert, um diese verdammte Pandemie endlich zu beenden.
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