Probleme an den Schulen bleiben - Kommentar von Nicole Dolif zum Schulstart in Berlin
Berlin (ots)
Kurzform: Es ist bemerkenswert, wie viel Engagement die Berliner Schulen an den Tag legen, um den Unterricht weiter aufrechtzuhalten. Doch trotz aller Mühen: Das Fehlen der Lehrer werden alle zu spüren bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen, die Kinder und auch die Eltern. Deshalb können all die Maßnahmen, die im Moment ergriffen werden, um den Schaden zu begrenzen, nur Übergangslösungen sein. Um die Situation für alle langfristig zu verbessern, muss Berlin mehr Lehrkräfte ausbilden und sie dann auch in der Stadt halten. Die Verbeamtung der Beschäftigten ist da ein guter erster Schritt, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen müssen folgen.
Der vollständige Kommentar: Die Senatsbildungsverwaltung möchte - verständlicherweise - mit guten Nachrichten ins neue Schuljahr starten: Berlin hat so viele Schülerinnen und Schüler wie seit dem Jahr 2005 nicht mehr; es konnte trotzdem für alle ein Schulplatz gefunden werden; die Digitalisierung und der Schulbau gehen voran; und die Lücke an Lehrkräften ist sogar kleiner als vor wenigen Monaten, im Mai, noch prognostiziert. Denn statt 920 Vollzeit-Lehrkräften fehlen "nur" noch 875.
Es ist natürlich schön, dass es der Bildungsverwaltung gelungen ist, 45 Lehrkräfte mehr als angenommen zu gewinnen. Denn der Pädagogenmangel ist ein bundesweites Problem, und die Länder konkurrieren heftig um die Bewerber. Dennoch bleibt die Zahl dramatisch. Um diese Lücke auszugleichen, müssen die Schulen sich sehr ins Zeug legen, sie müssen Stunden zusammenlegen, Teilzeitkräfte überzeugen, etwas mehr zu unterrichten und Pensionäre zum Weiterarbeiten überreden.
Es ist bemerkenswert, wie viel Engagement die Berliner Schulen an den Tag legen, um den Unterricht weiter aufrechtzuhalten. Doch trotz aller Mühen: Das Fehlen der Lehrer werden alle zu spüren bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen, die Kinder und auch die Eltern. Deshalb können all die Maßnahmen, die im Moment ergriffen werden, um den Schaden zu begrenzen, nur Übergangslösungen sein. Um die Situation für alle langfristig zu verbessern, muss Berlin mehr Lehrkräfte ausbilden und sie dann auch in der Stadt halten. Die Verbeamtung der Beschäftigten ist da ein guter erster Schritt, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen müssen folgen.
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