All Stories
Follow
Subscribe to BERLINER MORGENPOST

BERLINER MORGENPOST

Die Kultur als Volksfest - Kommentar von Felix Müller zur Langen Nacht der Museen

Berlin (ots)

Kurzform: Corona hat in den Bilanzen der Häuser deutliche Spuren hinterlassen. Die Staatlichen Museen durften sich 2019 noch über mehr als vier Millionen Besucherinnen und Besucher freuen, die erforderlichen Hygieneregeln senkten den Wert in den darauffolgenden beiden Jahren auf weniger als 1,5 Millionen. Viele Museumsverantwortliche empfanden das auch deshalb als bedrohlich, weil sie einen Entwöhnungseffekt beim Publikum und damit eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau befürchteten. Die Lange Nacht, eine Berliner Erfindung aus dem Jahr 1997 und inzwischen in vielen Städten der Welt erfolgreich kopiert, tut aktiv etwas dagegen.

Der vollständige Kommentar: Als die Veranstalter der Langen Nacht der Museen kürzlich ihr diesjähriges Programm vorstellten, hatten sie sich etwas Originelles einfallen lassen. Die Pressekonferenz fand zum ungewöhnlichen Zeitpunkt 21.30 Uhr statt, im Dinosaurierambiente des Naturkundemuseums.

Das passte gut, denn die Lange Nacht lebt von ihrer Atmosphäre: Wenn die letzten Stunden des Tages verrinnen, kann man die Ausstellungshäuser der Stadt ganz neu kennenlernen, während draußen vielerorts Partystimmung herrscht. Ob nun auf der Museumsinsel oder am Hamburger Bahnhof, an der Archenhold-Sternwarte oder am Schloss Charlottenburg, im Jüdischen Museum oder bei den Graffitikünstlern von "Urban Nation": 70 Museen lassen sich zwischen 18 und 2 Uhr mit nur einem Ticket erkunden, 700 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Wer vor der Pandemie einmal eine Lange Nacht erlebt hat, dürfte sie als großes, inspirierendes und friedliches Volksfest in Erinnerung behalten haben.

Und so etwas ist dieser Tage wichtiger denn je. Corona hat in den Bilanzen der Häuser deutliche Spuren hinterlassen. Die Staatlichen Museen durften sich 2019 noch über mehr als vier Millionen Besucherinnen und Besucher freuen, die erforderlichen Hygieneregeln senkten den Wert in den darauffolgenden beiden Jahren auf weniger als 1,5 Millionen. Viele Museumsverantwortliche empfanden das auch deshalb als bedrohlich, weil sie einen Entwöhnungseffekt beim Publikum und damit eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau befürchteten. Die Lange Nacht, eine Berliner Erfindung aus dem Jahr 1997 und inzwischen in vielen Städten der Welt erfolgreich kopiert, tut aktiv etwas dagegen.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original content of: BERLINER MORGENPOST, transmitted by news aktuell

More stories: BERLINER MORGENPOST
More stories: BERLINER MORGENPOST
  • 17.08.2022 – 20:36

    Probleme an den Schulen bleiben - Kommentar von Nicole Dolif zum Schulstart in Berlin

    Berlin (ots) - Kurzform: Es ist bemerkenswert, wie viel Engagement die Berliner Schulen an den Tag legen, um den Unterricht weiter aufrechtzuhalten. Doch trotz aller Mühen: Das Fehlen der Lehrer werden alle zu spüren bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen, die Kinder und auch die Eltern. Deshalb können all die Maßnahmen, die im Moment ergriffen ...

  • 16.08.2022 – 19:13

    Ein Grad ist machbar - Kommentar von Joachim Fahrun

    Berlin (ots) - Frieren muss niemand. Auf 20 Grad soll die Temperatur in den Büros, Arbeitsräumen und auch in den Oberschul-Klassenräumen im Herbst und Winter gedimmt werden, um ordentlich Energie einzusparen. Sechs Prozent soll das bringen. Da fragt man sich doch, warum wir das nicht schon lange so gemacht haben. Das hätte den Etat des Landes schon früher entlastet und auch dem Klima ein wenig geholfen. Auch 16 Grad ...

  • 15.08.2022 – 19:27

    Ein einmaliger Rauswurf - Leitartikel von Christine Richter

    Berlin (ots) - Es ist ein wohl einmaliger Vorgang: Der Rundfunkrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) hat am Montagnachmittag nach rund zwei Stunden Beratung mit 22 Stimmen beschlossen, der Intendantin Patricia Schlesinger fristlos, mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Es gab nur eine Enthaltung. Schlesinger war zwar schon vor einer Woche von sich aus zurückgetreten, wollte das Arbeitsverhältnis mit dem RBB aber ...