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Berliner Morgenpost/Keine Raubtiere im Garten/Kommentar von Rieke Smit

Berlin (ots)

Wer Löwen sehen will, kann in den Zoo gehen

Hunde, Katzen, wenn es sein muss, sogar Spinnen. Tiere der unterschiedlichsten Arten können als Haustiere gehalten werden, doch bei Raubkatzen ist die Grenze erreicht. Am Donnerstagmorgen sorgte die Meldung von einem entlaufenen Löwen in Berlin-Brandenburg für große Aufregung. Menschen in der betroffenen Gegend sollten ihre Häuser nicht verlassen, Kindergartenkinder durften nicht draußen spielen, Haustiere sollten drinnen bleiben - und die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Abgesehen von der potenziellen Gefahr für die Anwohnerinnen und Anwohner wird von Tierschutzorganisationen schon lange die Haltung von Wildtieren im Zirkus oder Privathaushalten massiv kritisiert. Sie haben kaum Kontakt zu Artgenossen, zu kleine Gehege und keinen angemessenen Lebensraum. Und das sind nur ein paar der Argumente, die dagegen sprechen.

Was für die Besitzerinnen und Besitzer zunächst nach einem exotischen Abenteuer klingt, endet für viele Tiere in Auffangstationen, weil die Überforderung doch Überhand nimmt.

Das Problem: Die Gesetzgebung ist in Bezug auf die Privathaltung von Wildtieren nicht eindeutig geregelt. In den Vorschriften, die jedes Bundesland alleine festlegen kann, fehlt es häufig an genauen Definitionen und Konsequenzen.

Selbst bei der besonders strengen Regelung in Bayern gilt die illegale Haltung lediglich als Ordnungswidrigkeit. Ein klares bundesweites Verbot für den Besitz von exotischen Tieren ist daher längst angebracht. Kontrollen müssen verstärkt werden. Wer Löwen und Tiger sehen möchte, kann dafür schließlich immer noch in den Zoo gehen.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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