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Zäune sind keine Lösung - Kommentar von Joachim Fahrun

Berlin (ots)

Kai Wegner hat ein Gefühl für politische Stimmungen. Insofern ist es gut, dass sich der Regierende Bürgermeister eines Themas annimmt, das viele Bürgerinnen und Bürger umtreibt: der schon lange nicht mehr hinnehmbaren Lage an Berlins Drogen-Hotspots Görlitzer Park und Leopoldplatz.

So sehr sich die Situationen in der Kreuzberger Grünanlage und auf dem Weddinger Stadtplatz auch unterscheiden, so ist es doch richtig, das Treiben dort als ein Problem für die ganze Stadt anzuerkennen. Viel zu lange haben die Politiker in Bezirken und Senat sich die Verantwortung zugeschoben.

Wir müssen uns aber vor einfachen Antworten hüten. Alle mutmaßlichen Dealer einzukassieren und abzuschieben, wird unter der geltenden Rechtslage und -praxis ebenso wenig möglich sein wie die weltweiten Drogenkartelle schnell zu zerschlagen. Zu viel Repression allein im Park drängt Kriminelle und Süchtige in Hauseingänge und Innenhöfe.

Dass Absperren keine Lösung ist, zeigt schon der Leopoldplatz. Trotz der ausufernden Crack-Szene dort käme niemand auf die Idee, den Platz einzuzäunen und zu schließen.

Die Lösung liegt im Mix aus Polizei vor Ort und Verfolgung der Hintermänner, aber eben auch in mehr Angeboten für Suchtkranke egal welcher Herkunft für den Ausstieg oder die Substitution. Dazu braucht es neben Gesetzesänderungen Geld, um Sozialarbeit und Drogenhilfe dauerhaft aufzustocken, bis die Lage unter Kontrolle ist.

Der Gipfel muss belastbare Zusagen bringen und nicht nur Symbole. Der Kampf um unseren öffentlichen Raum ist ein Langstreckenlauf, der gerne am Gipfel beginnen darf.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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