"Berliner Morgenpost" zur Energieversorgung
Berlin (ots)
Es war für die Energieversorger sicherlich nicht leicht, die von der Bundesregierung beschlossenen Energiepreisbremsen umzusetzen. Die entsprechenden Gesetze sind komplex, der Aufwand ist enorm - es geht um Millionen neuer Berechnungen und Prognosen. In den meisten Fällen hat es funktioniert, in vielen Fällen aber auch nicht.
Zur Erinnerung: Das Bundeskartellamt ermittelt seit Wochen gegen eine zweistellige Anzahl von Gas- und Stromversorgern wegen des Verdachts missbräuchlich zu hoch angesetzter Marktpreise. Sollte sich dies bestätigen, hätten die Unternehmen versucht, sich im Zuge der Energiepreisbremsen Subventionen zu erschleichen. Die Geschädigten wären die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Die Krise als Chance - dieser oft benutzte Leitsatz hätte einmal mehr einen üblen Nachgeschmack bekommen. Und die Energiebranche hätte ihren angeknacksten Ruf weiter beschädigt."
Es darf nicht sein, dass einzelne Unternehmen die Krise ausnutzen", sagte die Vorsitzende des Energieverbandes BDEW, Kerstin Andreae, zu den Ermittlungen des Kartellamts. Damit hat sie natürlich recht. Und das gilt nicht nur für vermeintliche Mondpreise und Subventionsbetrügereien, sondern auch für fehlende Verbraucherinformationen, falsche Verbrauchsprognosen und zu niedrig berechnete Rabatte bei der Umsetzung der Preisbremsen.
Das Kartellamt ist für den Einzelfall nicht zuständig. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern bleibt deshalb nichts anderes übrig, als mögliche Fehler ihres Versorgers konsequent zu verfolgen. Das ist ärgerlich und anstrengend. Und es erinnert sie daran, bei der Wahl ihrer Geschäftspartner sehr genau hinzusehen.
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