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Berliner Morgenpost: Emnid: Vertrauensverlust des Berliner Senats

Berlin (ots)

Die Koalition aus SPD und PDS ist aus Sicht der
Berliner nicht in der Lage, die Probleme der Stadt zu lösen. Nur noch
7 Prozent der Hauptstädter trauen dies dem regierenden
Parteienbündnis zu. Das geht aus einer Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Berliner Morgenpost
hervor.
- Vertrauen in den Berliner Senat/Mögliche Koalitionen
Emnid hatte in der vergangenen Woche 750 Berlinerinnen und
Berliner befragt. Selbst die SPD-Wähler haben das Vertrauen in die
Koalition verloren. Nur 9 Prozent sprechen sich für ein rot-rotes
Bündnis aus. Dagegen halten immerhin 32 Prozent der PDS-Anhänger die
Regierungskoalition für die kompetenteste unter allen Optionen. Die
größte Zustimmung in der Bevölkerung findet derzeit eine Koalition
aus CDU und FDP mit 21 Prozent. Dieses Bündnis hätte aber nach der
jüngsten Emnid-Sonntagsfrage ebenso wenig eine absolute Mehrheit wie
eine Koalition aus SPD und Grünen (13 Prozent Zustimmung). 18 Prozent
der Berliner präferieren dagegen eine große Koalition von CDU und
SPD. 11 Prozent befürworten eine Zusammenarbeit von SPD, PDS und
Grünen, 8 Prozent eine schwarz-grüne Koalition und nur 4 Prozent
halten ein Bündnis von CDU und PDS für die beste Lösung. Dabei
bevorzugen sowohl die Wähler der Grünen als auch der SPD am ehesten
eine rot-grüne Regierung in Berlin (je 35 Prozent). Aus Sicht der
Unions-Anhänger ist die Präferenz für eine Koalition am eindeutigsten
zu bestimmen: 44 Prozent plädieren für eine Senatsbildung mit der
FDP.
- Beliebte Politiker
Der große Gewinner des Politbarometers vom Mai 2004 ist Ehrhart
Körting. Der Berliner SPD-Innensenator konnte in der Gunst der
Berliner im vergangenen Monat deutlich zulegen. Grund für die
Sympathiebekundung ist offenbar der in diesem Jahr wesentlich
friedlichere Verlauf der Maifeiern in Kreuzberg. Körting war mit
seinem Konzept der ausgestreckten Hand und dem konsequenten
Eingreifen der Polizei bei Gewalttaten so erfolgreich, dass die
Hauptstädter dies auch honorierten. Der Innensenator legte auf der
Skala von minus fünf bis plus fünf um 0,6 Punkte zu und holte damit
sogleich Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ein.
Zusammen mit SPD-Fraktionschef Michael Müller haben alle drei
Politiker jeweils 0,6 Punkte und rangieren damit auf dem dritten
Platz der Beliebtheitsskala. Zurückgefallen ist der CDU-
Landesvorsitzende Joachim Zeller, der 0,4 Punkte verlor und nur noch
plus 0,7 Punkte erhielt. Dafür eroberte Justizsenatorin Karin
Schubert (SPD) mit 0,9 Punkten den Platz an der Sonne. Sie legte im
Mai um 0,4 Punkte zu.
- Sonntagsfrage Bundestagswahl
Im Falle einer Bundestagswahl am heutigen Tag gäbe es fast
dieselben Resultate. Die SPD verbleibt im Vergleich zum Vormonat bei
24 Prozent (12,4 Prozent weniger als bei der Bundestagswahl 2002),
die PDS kommt auf 11, die Grünen auf 17 Prozent. Die CDU verliert
vier und erhält nun 36 Prozent. Die FDP bleibt bei 6 Prozent.
- Sonntagsfrage Abgeordnetenhaus
Das geringe Vertrauen in die rot-rote Regierungskoalition zeigt
sich auch in der Sonntagsfrage. Wie schon in den vergangenen Monaten
hätten SPD und PDS keine Mehrheit. Wären jetzt Wahlen zum Berliner
Abgeordnetenhaus, kämen beide Parteien zusammen nur auf 37 Prozent.
Das sind zwar drei Prozentpunkte mehr als noch im April, aber 15
Prozent weniger als bei der Parlamentswahl im Oktober 2001. Die SPD
käme demnach auf 24 Prozent, die PDS auf 13 Prozent. Die CDU bleibt
als stärkste Partei stabil bei 36 Prozent. Für die Grünen votieren
derzeit 15 Prozent, für die FDP 6 Prozent.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53614

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