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Berliner Morgenpost: Zehnstöckiges Hochhaus neben Berliner Tränenpalast geplant

Berlin (ots)

Für eine der prominentesten Brachen Berlins
zeichnet sich nach jahrelanger Debatte eine Lösung ab. Das
Spreedreieck neben dem Tränenpalast an der Friedrichstraße soll
demnächst bebaut werden. Anstatt eines lange geplanten 200 Meter
hohen Hochhausturmes nach dem Vorbild eines Entwurfs von Ludwig Mies
van der Rohe aus den 20er- Jahren einigte sich Investor Harm
Müller-Spreer mit dem Senat nun auf zehn Stockwerke. „Wir werden
unseren Investitionen zügig nachgehen“, kündigte der Chef der
Hamburger Projektwerke AG an. Vor allen Senatsbaudirektor Hans
Stimmann stemmte sich gegen die Hochhaus-Pläne. Inzwischen ist
Müller-Spreer wegen des schwächeren Immobilienmarktes nicht mehr
gewillt, noch länger für seinen Traum zu kämpfen. Das
Abgeordnetenhaus soll in dieser Woche den Weg für die Bebauung frei
machen. Müller-Spreer hat sich mit dem Senat auf eine
Ausgleichszahlung von 7,9 Millionen Euro geeinigt, die der
Hauptausschuss heute freigeben soll. Damit wären die
vermögensrechtlichen Differenzen beigelegt. Denn der Hamburger, der
sich die Rechte auf das Areal gegenüber dem Berliner Ensemble von den
Erben Max Reinhardts gesichert hatte, zahlte im Jahr 2000 zu viel für
das Grundstück. Das Land verkaufte Müller-Spreer wegen eines
Vermessungsfehlers ein Grundstück, das Berlin gar nicht gehörte. Denn
auf Teilen der Fläche lastete ein Restitutionsanspruch, außerdem
machen Bahnhofstunnel eine Bebauung schwierig. Auch was die Höhe
eines zu genehmigenden Hauses angeht, ging der Investor von anderen
Voraussetzungen aus. Der Unternehmer machte Ansprüche an das Land
geltend, die der Senat heute auf bis zu 50 Millionen Euro beziffert.
Jetzt einigte man sich auf die 7,9 Millionen Euro. „Es haben
theoretisch sehr hohe Ansprüche bestanden“, bestätigte Müller-Spreer
der Morgenpost, „Wir haben uns mit den Senatsverwaltungen für
Finanzen und Stadtentwicklung verglichen.“ Außerdem erhält
Müller-Spreer die Möglichkeit, sein Projekt aufzuwerten, indem er den
Tränenpalast übernimmt. Der Betreiber des Kulturzentrums in der
ehemaligen Grenzübergangshalle, Marcus Herold, wird vom Senat
aufgefordert, sein Vorkaufsrecht an dem Grundstück auszuüben. Zum
Verkehrswert, wie es heißt, den der Senat mit einem Gutachten
festlegen kann. Weil der Kulturunternehmer wohl nicht das Geld hat,
das Filetstück neben dem Bahnhof Friedrichstraße zu diesen
Konditionen zu erwerben, dürfte nach den Plänen des Senats
Müller-Spreer zum Zuge kommen und den Tränenpalast übernehmen. Die
Halle soll erhalten bleiben und in das Neubauprojekt integriert
werden. „Der jetzige Betreiber wird mein Mieter“, sagte der Investor.
Wie der Zehngeschosser an der Ecke Spree und Friedrichstraße aussehen
wird, ist noch nicht entschieden. In einem Wettbewerb wurden drei
Preisträger ermittelt.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53614

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Fax: 030/25913244

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