"Berliner Morgenpost": Hoffnungsträger Erneuerbare - Kommentar von Theresa Martus zum Klimaschutz
Berlin (ots)
Die Klimakonferenz in Dubai ist Geschichte. Und mit ein paar Tagen Abstand zeigt sich, dass der Gipfel eine gemischte Bilanz hinterlässt. Der deutliche Beschluss zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist ausgeblieben. Doch immerhin auf eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien legten sich die Staaten fest. Das ist ambitioniert - aber nicht unmöglich. Denn Wind, Solar und andere erneuerbare Energiequellen erleben weltweit eine erhebliche Dynamik. Die Internationale Energieagentur (IEA) verzeichnet seit 2016 mehr Investitionen in Erneuerbare als in fossile Energien, und in den vergangenen Jahren ist der einst schmale Vorsprung zu einer kaum aufholbaren Lücke angewachsen. Der Beschluss der Konferenz ist deshalb nicht nur ein wichtiges Ziel, an dem Regierungen gemessen werden. Es ist vor allem auch ein Signal an die Märkte, diesen Kurs zu halten.
Global ist Solarenergie der Star - allein in diesen Sektor floss 2023 mehr Geld als in Öl. Und auch in Deutschland boomt Photovoltaik. Kurz vor Jahresende bestätigt das Wirtschaftsministerium, dass die Ampel-Regierung in diesem Bereich sogar eine Übererfüllung von Zielen verbuchen kann. Schlechter sieht es bei Windkraft aus, wo Logistik, Lieferketten und Genehmigungen immer noch bremsen. Doch auch da bewegt sich etwas.
Der Ausbau der Erneuerbaren allein wird nicht reichen, um das Energiesystem klimaneutral zu machen. Es muss parallel auch der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas runtergefahren und beendet werden. Und auch bei der Ertüchtigung der Netze gibt es - in Deutschland und global - noch viel zu tun. Trotzdem sind die Nachrichten aus Dubai und Berlin ein klares Signal: Der Trend hat sich gewendet.
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