Berliner Morgenpost: Eine historische Entscheidung
ein Kommentar von Peter DeThier zur 2024 anstehenden US-Wahl
Berlin (ots)
In etwas über zehn Monaten werden die USA entweder den amtierenden Präsidenten Joe Biden im Amt bestätigen oder den 47. Regierungschef in ihrer Geschichte wählen. Umfragen deuten darauf hin, dass der Wahlkampf auf eine Neuauflage des Duells zwischen dem Demokraten Biden und seinem republikanischen Vorgänger Donald Trump hinauslaufen wird. Angesichts geopolitischer Turbulenzen und dem hohen Maß an Ungewissheit, mit dem politische und wirtschaftliche Entwicklungen in den USA versehen sind, wäre es aber voreilig, schon heute andere Szenarien auszuschließen.
Denkbar ist etwa, dass eines der zahlreichen Strafverfahren gegen Trump zu einer Haftstrafe führt und seine mögliche Wiederwahl torpediert. Vorstellbar ist auch, dass Biden aus gesundheitlichen Gründen gezwungen wird, seine Kandidatur zu beenden und seiner Stellvertreterin Kamala Harris oder Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom den Vortritt zu lassen. Unklar ist auch, welche Rolle ein unabhängiger Kandidat wie Robert Kennedy spielen wird, dem Experten zutrauen, in einem knappen Rennen das Zünglein an der Waage zu spielen.
Wird aber das derzeit wahrscheinlichste Szenario unterstellt, dass nämlich entweder Biden oder Trump den Zuschlag bekommen, dann müssen Amerikas Wähler verstehen, vor welcher historischen Entscheidung sie stehen. Biden wäre ein Garant für Kontinuität, politische Stabilität und den Fortbestand einer resistenten Demokratie. Trump hingegen schickte sich schon am 6. Januar 2021 an, den Rechtsstaat zu demontieren und die Weichen für eine Autokratie zu stellen. Jedes Votum für ihn wäre eine Stimme gegen die Zukunft der US-Demokratie.
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