SUV verdrängen reicht nicht
Vorstoß der Umwelthilfe ist kein Konzept
Kommentar von Birgitta Stauber
Berlin (ots)
Keine Frage: SUV-Fahren macht Spaß. Die hohen Sitze sorgen für den optimalen Überblick, es ist reichlich Platz, Automatik-Getriebe und Allrad sind auf Hauptstraßen ebenso komfortabel wie auf Schotterpisten im Italien-Urlaub. Kein Wunder, dass jede dritte Pkw-Neuzulassung ein Sport Utility Vehicle ist.
Doch in Ballungsgebieten wie Berlin müssen Besitzer aufpassen: Weil der SUV zum Hassobjekt vieler Umwelt-Aktivisten geworden ist, müssen sie damit rechnen, dass sie ihr Auto morgens ohne Luft in den Reifen vorfinden. Wenn diese nicht gleich zerstochen sind. Die Deutsche Umwelthilfe stachelt nun die Aggressionen an: "Monster-SUV" nennt sie die großen Karren. Sie sollen ganz raus aus der Stadt - durch hohe Bußgelder und horrende Parkgebühren.
Als ob so die Verkehrsprobleme zu lösen sind. Als ob die Luft in besonders belasteten Straßen besser wäre, würden vor allem die Fahrer größerer Karossen dafür verantwortlich gemacht. Und damit Familien, die einfach ein größeres Auto brauchen. Oder Ältere, die besser in die hohen Autos einsteigen können und die sich durch die gute Sicht sicherer fühlen.
Was die Städte brauchen, ist ein Verkehrskonzept, das die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zuverlässiger und günstiger macht. Das aber auch Rücksicht nimmt auf ältere Menschen, die mit ihrem Auto mobil bleiben wollen - aber eben nicht in einen Fiat 500 kriechen möchten. Ein Konzept, das Anreize bietet, auf das Auto zu verzichten, weil es mehr Spaß macht, auf schönen Radwegen unterwegs zu sein, als im Stau zu stehen. Eben ein Konzept für bessere Luft und ein entspannteres Miteinander im Verkehr.
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