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Berliner Morgenpost: Unternehmensberater Roland Berger fordert bundesweite Hilfe für Berlin

Berlin (ots)

Der Unternehmensberater Roland Berger fordert ein
größeres Engagement der Bundesländer für Berlin. Die Hauptstadt werde
vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit seiner Klage auf
Bundeshilfen Erfolg haben, sagte Roland Berger der Berliner
Morgenpost am Sonntag. „Ich rechne damit, allerdings mit
beträchtlichen Sparauflagen, die das heute von Berlin selbst
Angekündigte weit in den Schatten stellen werden“ sagte Berger.
Berlin sollte aber schon vor dem Karlsruher Urteil ein Vier-Stufen-
Modell aus Einsparungen, Privatisierungen und einem Erblastenfonds
zur Übernahme von Schulden in Angriff nehmen. Nicht nur der Bund,
sondern auch die Länder, ja alle deutschen Bürger, müßten sich mehr
für ihre Hauptstadt engagieren – und das nicht nur finanziell,
forderte der renommierte Unternehmensberater. „Berlin wird es allein
nicht gelingen, seine jetzt 58 Milliarden Euro Schulden abzubauen“,
sagte Berger. „Mit Zinsen und Zinseszins werden es selbst mit dem
jetzt gültigen in fünf, sechs Jahren an die 80 Mrd. Euro sein.“
Obwohl ein Drittel des Berliner Haushalts vom Bund und aus dem
Länderfinanzausgleich komme, reiche die Einnahmekraft Berlins auf
längere Sicht nicht aus, um das Defizit zu schließen, die fälligen
Zinsen zu erwirtschaften und die Schulden zu tilgen, sagte Berger der
Zeitung. „Empfehlenswert ist eine Fusion mit Brandenburg, die allein
schon jährlich eine Ersparnis von über 500 Mio. Euro an
Verwaltungskosten bewirken würde“, sagte der Unternehmensberater.
Dabei müßten doppelte Verwaltungsaufgaben beider Länder eliminiert
werden. Die Berliner Verwaltung könnte sich auf kommunale Aufgaben
und auf die Hauptstadtfunktion konzentrieren. Notwendig sei eine
Berliner Verwaltungsreform, weil die Administrationen der Stadt
aufgrund der Erblasten überbesetzt seien. „Die Stadt hält noch immer
viele nicht ausgelastete Zwillingskapazitäten aufrecht, wie
Opernhäuser, Universitäten oder Zoos, und leistet sich dafür
ineffiziente Strukturen“, kritisierte der Berater. „Das Land sollte
sich von allen Beteiligungen trennen, die insgesamt nur Defizite
produzieren“, forderte Berger. Berlin könne Messe, Bankgesellschaft
und den Rest der Wasserbetriebe verkaufen. Die Berliner Verwaltung
sollte sich nur noch um hoheitliche Aufgaben kümmern und
Dienstleistungen, die am Markt verfügbar sind, an private Betreiber
abgeben.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53614

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Telefon: 030/25910
Fax: 030/25913244

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