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Chemietarifabschluss mit Augenmaß notwendig Umdenken im Hinblick auf Lebensarbeitszeit - Branche leistet schon jetzt wichtigen Ausbildungsbeitrag

Wiesbaden (ots)

Am heutigen Dienstag fand in Bad Homburg der
Auftakt der Chemie-Tarifrunde 2008 für die etwa 90.000 Beschäftigten 
der hessischen Chemie statt. Die Industriegewerkschaft Bergbau, 
Chemie, Energie (IG BCE) fordert eine Erhöhung der Entgelte um 7 
Prozent. Darüber hinaus möchte sie über tarifvertragliche Regelungen 
zur Ausbildung und flexible Instrumente zur Gestaltung der 
Lebensarbeitszeit verhandeln.
Die chemische Industrie in Hessen blickt auf ein erfolgreiches 
Jahr 2007 zurück. "Die Chemiebeschäftigten wurden durch den 
ausgelaufenen Tarifvertrag mit prozentualen Entgelterhöhungen in Höhe
von 3,6 Prozent und einer kräftigen Einmalzahlung an der 
wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt", argumentierte Gregor Wehner,
Verhandlungsführer der Chemiearbeitgeber. Darüber hinaus haben 85 
Prozent der Unternehmen in Hessen Erfolgsbeteiligungen gezahlt. "Der 
Aufschwung ist bei den Chemie-Arbeitnehmern angekommen", betonte 
Wehner.
"Die hessische Chemie ist eine überwiegend mittelständisch 
geprägte Industrie. Ein Tarifabschluss muss daher auch von den 
kleinen und mittelständischen Unternehmen verkraftet werden können. 
Kommen wir dieser Verantwortung nicht nach, gefährden wir das System 
des Flächentarifvertrags", appellierte Gregor Wehner, 
Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Kein Beispiel für die Chemie
seien daher auch die hohen Forderungen und Abschlüsse in anderen 
Branchen, so zum Beispiel in der Stahlindustrie und im öffentlichen 
Dienst.
Nach Auffassung der Arbeitgeber nehmen die Risiken für die 
Chemiekonjunktur derzeit zu. In der mehrstündigen Wirtschaftsdebatte 
machten die Arbeitgeber deutlich, dass sich die konjunkturelle 
Dynamik in der deutschen chemischen Industrie in diesem Jahr spürbar 
abschwächen werde. "Diese Prognosen der einschlägigen Institute kann 
auch die Gewerkschaft nicht ausblenden. Der Abschluss 2008 muss daher
mit Augenmaß erfolgen", forderte Wehner. Gerade die moderate 
Tarifpolitik der vergangenen Jahre habe zur Stärkung der 
internationalen Wettbewerbsfähigkeit und zum Personalaufbau 
beigetragen. "Diese Erfolge dürfen wir nicht durch einen zu hohen 
Abschluss aufs Spiel setzen", mahnte er.
Zur Forderung der IG BCE nach einer Verlängerung des 
Altersteilzeittarifvertrags über 2009 hinaus und einer 
Aufstockungsleistung des Arbeitgebers zur gesetzlichen Teilrente, 
führte der Arbeitgebervertreter aus: "Flächendeckende 
Anspruchslösungen zum vorzeitigen Ausstieg wie Altersteilzeit und 
Teilrente sind der falsche Weg". Unabdingbar sei vielmehr ein 
Paradigmenwechsel, verbunden mit einem Mentalitätswandel bei den 
Unternehmern und den Beschäftigten. "Künftig brauchen wir jeden 
Mitarbeiter fit und motiviert, und zwar so lange es geht", forderte 
Wehner. Hierzu müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein flexibles 
Modell entwickeln, das den Bedürfnissen der verschiedenen 
Lebensphasen gerecht wird. Der Fokus allein auf das Ende des 
Erwerbslebens sei verfehlt.
Mit Blick auf die Verlängerung des Tarifvertrags "Zukunft durch 
Ausbildung" zeigen sich die Arbeitgeber gesprächsbereit. Für 2008 sei
bereits im vergangenen Jahr vereinbart worden, das hohe Niveau zu 
halten. "Seit 2003 haben wir die Ausbildungsplätze in der hessischen 
Chemie um 12 Prozent steigern können", hob Wehner hervor. Wie diese 
Erfolgsstory fortgesetzt werden kann, wird Gegenstand der weiteren 
Verhandlungen auf Bundesebene sein, die am 1. April in Hannover 
beginnen.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 0162 / 2710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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