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Hessische Chemietarifverhandlungen starten in Darmstadt

Wiesbaden (ots)

"Lohnpolitik der Vernunft in der Chemie muss
weiter fortgesetzt werden"
Wiesbaden - 11. Januar (HessenChemie). Am Mittwoch, dem 17. Januar
beginnen die Tarifverhandlungen für die etwa 90.000 Beschäftigten in 
den 226 Unternehmen der hessischen Chemie. Der bisher gültige 
Tarifvertrag ist zum 31. Dezember 2006 ausgelaufen. In den 
Verhandlungen geht es in erster Linie um Entgelterhöhungen. Die 
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hat ihre 
Forderungen für Hessen bisher nicht beziffert. Darüber hinaus fordert
sie eine Fortsetzung des Tarifvertrags "Zukunft durch Ausbildung".
Nach dem Start der Chemietarifrunde am 15. Januar im Tarifbezirk 
Nordrhein und am 16. Januar in Rheinland-Pfalz treffen sich 
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter aus ganz Hessen am kommenden 
Mittwoch in Darmstadt. Ziel dieser regionalen Runde ist es, die 
Forderungen der Gewerkschaft vor dem Hintergrund der besonderen 
Branchensituation in Hessen zu diskutieren.
"Die Situation in unserem Bundesland unterscheidet sich in mehrfacher
Hinsicht signifikant von den anderen Tarifbezirken. So ist zum 
Beispiel der Anteil der von der Gesundheitsreform betroffenen 
pharmazeutischen Unternehmen in Hessen besonders hoch", erklärt Dr. 
Axel Schack, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes 
HessenChemie. Aber auch die vielen kleinen und mittelständischen 
Unternehmen, die in der Regel unter einem ganz besonderen 
Wettbewerbsdruck stehen, prägen das Bild der Branche.
Die IG BCE fordert "deutlich spürbare Erhöhungen der Entgelte und 
Ausbildungsvergütungen" und begründet dies mit der "positiven 
Produktionsentwicklung der Branche" im vergangenen Jahr. Aus dieser 
Argumentation heraus wird neben einem Ausgleich der zu erwartenden 
Inflationsrate eine "reale Einkommenssteigerung" erwartet.
Dagegen fordern die Chemiearbeitgeber angesichts dieser Argumentation
vor Beginn der Verhandlungen Tarifrealismus ein. Nach einem 
unbestritten guten Jahr 2006 für die Chemie, zeichnet sich für 2007 
eine deutliche Abflachung des Konjunkturverlaufs ab. Für das 2. 
Halbjahr 2007 erwarten nur noch 18 Prozent der Unternehmen eine 
"gute" Konjunkturlage. Zum Vergleich: Für das 3. Quartal 2006 waren 
es 46 und für das 4. Quartal 2006 immerhin noch 37,3 Prozent der 
Unternehmen. Reale Risiken sind dabei aus Sicht des Verbandes der 
weiterhin hohe Ölpreis, der steigende Eurokurs, eine Dämpfung der 
Binnenkonjunktur durch Mehrwertsteuer-Erhöhung und Zinsanstieg sowie 
eine sich insgesamt abschwächende  Weltkonjunktur.
"Die jetzigen Entgeltforderungen dürfen nicht rückwärtsgewandt 
begründet werden. Die Chemiebeschäftigten wurden durch den 
ausgelaufenen Tarifvertrag mit prozentualen Entgelterhöhungen und 
einer kräftigen Einmalzahlung bereits an der wirtschaftlichen 
Entwicklung des Jahres 2006 beteiligt", argumentiert Schack.
Nach Ansicht des Verbandes muss der Tarifabschluss für alle 
Unternehmen, also auch für die in Hessen besonders große Zahl der 
kleinen und mittelständischen Betriebe, dauerhaft verkraftbar sein.  
"Die Beschäftigungsstabilisierung in der hessischen Chemie im Jahr 
2006 kann als Indiz dafür gesehen werden, dass der gemeinsam 
eingeschlagene lohnpolitische Kurs der letzten Jahre Früchte trägt. 
Wir fordern daher die Verhandlungsführer der Arbeitnehmer auf, diesen
Weg mit uns gemeinsam weiter zu gehen und die Ernte durch überzogene 
Forderungen jetzt nicht leichtfertig zu gefährden", so Schack 
abschließend.
Den Gesprächen in Hessen folgen jeweils Verhandlungen in weiteren 
sieben Tarifbezirken. Im Februar soll dann die Tarifrunde 2007 auf 
Bundesebene fortgesetzt werden. In den Verhandlungen geht es dann um 
die Entgelterhöhung für rund 550.000 Beschäftigte in 1.900 
Chemie-Unternehmen.
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Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 01622 / 710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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