Arneo-Wald in Italien vor Porsches Expansions-Plänen gerettet!
ROBIN WOOD und Custodi del Bosco d’Arneo übergeben in Brüssel Petition an EU-Kommission und fordern Stärkung des Naturschutzes
Umweltschützer*innen von ROBIN WOOD (Deutschland) und Custodi del Bosco d’Arneo (Italien) freuen sich heute lautstark mit Bannern vor der EU-Kommission in Brüssel über den Erhalt des Arneo-Waldes im süditalienischen Apulien. Zugleich fordern sie – auch vor dem Hintergrund des heftigen Zollstreits mit den USA – die EU-Kommission auf, Umwelt- und Sozialstandards in der EU nicht abzubauen, sondern zu stärken und konsequent durchzusetzen.
Ursprünglich hatte Porsche vor, den mitten in einem Natura 2000-Schutzgebiet gelegenen wertvollen Steineichenwald abholzen, um seine dortige Auto-Teststrecke zu erweitern. Das Unternehmen gab diesen Plan aber kürzlich auf – auch wegen der massiven Proteste von Umweltschützer*innen vor Ort in Apulien und am Stammsitz von Porsche in Stuttgart. Zum erfolgreichen Abschluss der Kampagne „ Eichen schützen – Porsche stoppen“ übergaben Umweltschützer*innen von ROBIN WOOD und den Custodi del Bosco d’Arneo heute über 50.000 Protest-Unterschriften an die EU-Kommission.
„Politischer Protest wirkt“, sagt Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin bei ROBIN WOOD. „Porsche ist von seinem Vorhaben abgerückt, den alten Steineichenwald Bosco d’Arneo abzuholzen. Dies ist ein wichtiger Erfolg für Wälder, Klima und Zivilgesellschaft, den wir gemeinsam mit unseren italienischen Partner*innen, den Custodi del Bosco d’Arneo, erstritten haben. Wir übergeben heute unsere Protestunterschriften an die EU-Kommission, um deutlich zu machen, dass sie Naturschutzrecht konsequent durchsetzen muss, auch wenn starke wirtschaftliche Interessen wie die eines Autokonzerns dagegen stehen.“
Emanuele Larini, Präsident der Custodi del Bosco d'Arneo, ergänzt: „Wir freuen uns über die Entscheidung von Porsche, seinen zerstörerischen Plan noch einmal zu überdenken. Zugleich fordern wir die formelle Aufhebung des Projektabkommens zwischen der Region Apulien und Porsche, um richtig feiern zu können. Unsere heutige Anwesenheit in Brüssel ist eine Erinnerung daran, dass über 50.000 italienische und deutsche Bürger*innen gefordert haben, den Wald langfristig zu schützen. Wir sind stolz auf die erfolgreiche, europäische Partnerschaft mit ROBIN WOOD und allen anderen, die uns unterstützt haben. Sie beweist, wie weit die Sorgen um den Schutz des europäischen Naturerbes vor den Begehrlichkeiten privater Unternehmen wie Porsche und vielen anderen gehen. Diese Bedenken werden immer lauter und unsere Anwesenheit in Brüssel – nur wenige Tage nach der Abstimmung des EU-Parlaments, die Umsetzung der neuen EU-Rechtsvorschriften zur Sorgfaltspflicht und Nachhaltigkeits-Berichterstattung zu verzögern – ist kein Zufall."
Am 27. März 2025 hatte Antonio Gratis, CEO des Nardò Technical Center, einer Tochtergesellschaft von Porsche Engineering, bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Pläne zur Erweiterung des NTC-Testgeländes im süditalienischen Apulien fallen lässt. Dadurch bleiben rund 200 Hektar Naturraum erhalten. Das Unternehmen führte die wirtschaftliche Situation in der Automobilindustrie als einen wichtigen Grund für seine Entscheidung an.
Der Ausbau der Auto-Rennstrecke war von Anfang an auf Widerstand gestoßen, weil Porsche eigene Gewinninteressen über den Naturschutz und die Belange der Allgemeinheit stellen wollte. ROBIN WOOD hatte u.a. mit Protestaktionen in Stuttgart und Wolfsburg anlässlich der Hauptversammlungen von Porsche und dem Mutterkonzern VW, mit einer symbolischen Umbenennung des Porscheplatzes in Stuttgart sowie Baumpflanzaktionen, internationalen Demonstrationen und einer Pressekonferenz in Apulien den Autokonzern zum Umlenken aufgefordert.
„Porsche hat sich im persönlichen Gespräch mit uns – selbst nach dem Stopp der Ausbaupläne – nicht für den langfristigen Schutz des Waldes ausgesprochen“, sagt Eberhard Linckh von ROBIN WOOD. „Deshalb sind wir nach Brüssel gereist, treffen dort Mitglieder des EU-Parlaments und vernetzen uns mit internationalen Umweltorganisationen. Unser Ziel bleibt es, wertvolle Naturräume wie den Bosco d’Arneo verbindlich und dauerhaft für die Zukunft zu sichern!“
Pressekontakt:
- ROBIN WOOD: Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin, Tel.: +49 15161813942, verkehr@robinwood.de; Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel.: +49 171 8359515, presse@robinwood.de
- Custodi del Bosco D'Arneo: Enzo Debonis, custodidelboscodarneo@gmail.com
ROBIN WOOD - Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V., Bundesgeschäftsstelle, Bremer Str. 3, 21073 Hamburg