Aktueller European Payment Index: Zahlungsausfälle und Kreditklemme gefährden Existenz vieler Unternehmen
Darmstadt (ots)
Europäische Unternehmen sind nicht nur durch die Finanzkrise in ihrer Liquidität gefährdet. Im Durchschnitt müssen sie derzeit 55,5 Tage auf das Geld ihrer Kunden warten. Die Außenstände summieren sich dadurch auf aktuell mindestens 250 Milliarden Euro - ungefähr so viel wie das Bruttosozialprodukt von Belgien. Das sind Ergebnisse des aktuellen European Payment Index von Intrum Justitia, für den mehrere Tausend Unternehmen in 25 europäischen Ländern befragt wurden.
Besonders betroffen von Zahlungsverzögerungen und -ausfällen sind kleine Unternehmen mit bis zu 19 Mitarbeitern. Sie müssen im Durchschnitt 3,1 Prozent ihrer Forderungen vollständig ausbuchen. Auch Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitern verzichten aktuell im Schnitt auf 3 Prozent der ihnen eigentlich zustehenden Rechnungssumme. Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitern dagegen müssen nur auf durchschnittlich 1,5 Prozent ihrer Forderungen verzichten, weil Kunden nicht bezahlen. Den Grund für diese starken Unterschiede sieht Intrum Justitia darin, dass insbesondere kleinen Firmen die Expertise für ein effizientes Forderungs¬management fehle. Kleine Unternehmen seien zudem aktuell besonders durch die Finanzkrise betroffen, da sie kurzfristige Liquiditätsengpässe nur schwer ausgleichen könnten.
Im Durchschnitt liegen die Forderungsausfälle im Business-to-Business-Geschäft in Europa derzeit bei 2 Prozent. Überdurchschnittlich stark von Zahlungsausfällen betroffen sind die Dienstleistungsbranche, der Bau, Bildungsinstitutionen und Medienunternehmen. Michael Wolf, Vorstandsvorsitzender der Intrum Justitia-Gruppe, sieht dies gerade angesichts der Finanzkrise mit Beunruhigung: "Wir müssen leider feststellen, dass die zuletzt starke Konjunktur und die damit verbundenen guten Umsätze zahlreiche Unternehmen dazu verleitet haben, ihr Mahnwesen zu vernachlässigen. Viele Firmen scheuen sich, säumige Zahler an ihre Verpflichtung zu erinnern - aus Angst, eine gute Kundenbeziehung zu gefährden." Damit täten sich die Unternehmen allerdings keinen Gefallen, denn es fehle ihnen dadurch an Liquidität. "Hinzu kommt eine restriktiver werdende Kreditvergabepraxis der Banken, von der insbesondere kleine Firmen betroffen sind."
Größere Unternehmen verzögern bereits das Bezahlen fälliger Rechnungen
Aktuell beobachtet Intrum Justitita, dass größere Unternehmen damit beginnen, vereinbarte Zahlungsziele zum Teil deutlich zu überschreiten. Dies zwinge kleinere Firmen in der Folge, das Begleichen ihrer Rechnungen ebenfalls zu verzögern. "Wir befürchten einen negativen Effekt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung", so Wolf. "Zahlungsverzögerungen entziehen den Unternehmen Geld, das sie für Investitionen benötigen. Zusammen mit der zu befürchtenden Kreditklemme in der Finanzbranche ist das Gift für die Konjunktur und wird die aktuelle Abwärtsentwicklung noch einmal beschleunigen." Daher komme es jetzt für Unternehmen darauf an, Forderungen rechtzeitig geltend zu machen und die gesamte Prozesskette des Rechnungswesens auf den Prüfstand zu stellen. Nur so könnten sie sich gegen die drohende Rezession finanziell absichern.
Über Intrum Justitia
Die Intrum Justitia-Gruppe ist der führende Anbieter für Kreditmanagement in Europa. Rund 3.000 Mitarbeiter in 24 europäischen Märkten bieten mehr als 90.000 Kunden auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Dienstleistungen rund um das Kreditmanagement. Die Gruppe mit Hauptsitz in Stockholm betreut ein Forderungsvolumen von rund 10,7 Milliarden Euro. In 2007 erwirtschaftete sie einen Umsatz von circa 350 Millionen Euro.
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